Vorbilder für queere MenschenDrei Kölner suchen bei „Prince Charming“ die große Liebe

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Der 23-jährige Sam Trepschick (l.) und der 30-jährige Srira Srirenganathan haben im Café Balthasar über ihre Teilnahme bei „Prince Charming“ gesprochen.

Köln – Es gehört Mut und Selbstbewusstsein dazu, sich als homosexueller Mann vor die Kamera zu stellen und nach der großen Liebe zu suchen. Gleich drei junge Kölner beweisen in der diesjährigen Staffel von „Prince Charming“, dass sie diese Charaktereigenschaften haben. Denn Sam Trepschick, Srira Srirenganathan und Manuel Köppel sind als Kandidaten in der Reality-Show dabei und buhlen ab Donnerstag um das Herz von „Prince Charming“ Fabian Fuchs.

Der Grund für die Teilnahme an der Show scheint offensichtlich zu sein: die Liebe. „Ich bin immer noch Single und hatte noch nie eine Beziehung, also dachte ich mir no risk no fun“, sagt Srira Srirenganathan im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

„Prince Charming“: Dating als schwuler Mann in Köln schwierig

Gemeinsam mit Sam Trepschick sitzt er im Café Balthasar auf der Aachener Straße, Manuel ist aus München am Telefon dazu geschaltet. Den passenden Partner hat in Köln bisher keiner der drei Männer gefunden, sagen sie. Denn obwohl Köln eine lebendige LGBTQ-Szene habe, sei Dating als schwuler Mann immer noch schwierig. „Wenn man das Eine bekommen will, ist es easy, aber niemand will sich festlegen, alle wollen sich Optionen lassen“, sagt Srirenganathan.

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Die Kölner Schwulen-Szene ist ihrer Meinung nach zu schnelllebig und „jeder trifft sich mit jedem“, sagt Sam Trepschick „Das Dating war zwar immer okay, aber wenn ich dann mal mehr wollte, wurde ich verletzt.“

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Der 33-jährige Berliner Fabian Fuchs ist der „Prince Charming“ der vierten Staffel.

Trotzdem leben die drei „Prince Charming“-Teilnehmer gerne in Köln, denn „es war eine so große Befreiung für mich, als ich von Höxter nach Köln gekommen bin. Hier kann ich viel freier feiern und ich sein“, sagt Sam Trepschick.

„Prince Charming“: Kölner Kandidaten wollen die große Liebe im TV finden

Und aus vielen Dates seien am Ende auch gute Freundschaften geworden, mit denen man dann halt auf der Schaafenstraße feiern geht, statt auf dem Sofa zu kuscheln. „Zum Ausgehen ist Köln super, man kommt immer schnell ins Gespräch und hat Spaß“, sagt Srirenganathan.

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Beim Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ war der 33-jährige Manuel Klöppel in München.

Die Liebe wollen sie ja jetzt im TV finden, bei „Prince Charming", auf Rhodos – am liebsten mit dem 33-jährigen „Prince Charming“ Fabian Fuchs, der für Manuel Köppel kein Unbekannter war. „Ich kannte Fabian schon von Instagram und war 2018 mit ihm schon einmal auf einer Pool-Party“, sagt der ebenfalls 33-Jährige und verriet: „Für mich ist er ein sehr attraktiver Typ.“

Es scheint, dass die Produzenten bei der Wahl des diesjährigen Prinzen eine gute Wahl getroffen haben, denn auch die beiden anderen Kölner scheinen von dem Berliner angetan zu sein. „Ich dachte direkt, wow, der ist ein richtiger Sunny Boy, ein Strahlemann“, sagt Srira Srirenganathan. Viel mehr dürfen die drei Kölner über die bereits aufgezeichnete Show allerdings nicht verraten.

Liebe zwischen den „Prince Charming“-Kandidaten 

Für den 30-Jährigen steht aber fest: „Ich glaube daran, dass man sich über das Format verlieben kann, es ist einfach ein Abenteuer. Wir hatten keine Handys, wir hatten nur uns und den Prinzen, dadurch war es sehr intensiv“, sagt er.

Wer die vergangenen drei Staffeln von „Prince Charming“ kennt, weiß, wie intensiv die Show werden kann. Denn vor allem die Kandidaten haben eine doppelte Chance, sich zu verlieben. „Man hat ja in den vorherigen Staffeln gesehen, dass es zwischen den Kandidaten funken kann“, sagt Köppel. Zu den Verhältnissen in ihrer Staffel schweigen die Kölner noch, aber „es waren alle Emotionen vertreten“, sagt Srirenganathan.

Queere Community soll bei „Prince Charming“ im Fokus stehen

Emotionen, die 22 queere Männer vor ganz Deutschland offen zeigen. Angst vor negativen Kommentaren und dummen Sprüchen haben die Kölner aber nicht, sagen sie. Vielmehr wollen sie mit ihrer Teilnahme die queere Community in den Fokus rücken. „Ich hatte es früher so schwer, aus mir herauszukommen und das zu tragen, was ich wollte. Ich habe mich einfach nie getraut“, sagt Sam Trepschick.

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Erst durch Vorbilder wie Lady Gaga, die den 23-Jährigen besonders inspiriert hat, habe er Kraft gefunden. „Mir liegt es sehr am Herzen, andere Menschen zu inspirieren und ihnen mit meiner Teilnahme zeigen zu können, dass sie es auch schaffen können. Es leben halt nicht alle queere Menschen in Köln und es gibt noch viel Hass und Mobbing.“

Prince Charming könne einen Teil dazu beitragen, bestehende Stereotypen und Vorurteile über queere Menschen abzubauen, denn die Show zeige auch, wie vielfältig Qeer sein ist. „Wir 21 Kandidaten sind alle komplett verschieden“, sagt Trepschick. Die Show gebe dem 23-Jährigen die Plattform, auf der „man mit Stolz zeigen kann: So bin ich.“

Die 4. Staffel von „Prince Charming“ läuft ab dem 29. September immer donnerstags beim Streaming-Dienst RTL+.

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