Kommentar zu Kölner BrennpunktenSonderimpfungen sind eine überfällige Entscheidung

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Eine Hochhaussiedlung am Kölnberg. Meschenich könnte einer der Stadtteile werden, der priorisiert geimpft wird.

Köln – Der Weg, den der städtische Krisenstab am Freitag eingeschlagen hat, führt in die richtige Richtung. Das Impfen in den sozial schwächeren Stadtteilen voranzutreiben, in denen viele Menschen in äußerest beengten Verhältnissen leben, kann ein Weg sein, die Zahl der Corona-Neuinfektionen effektiv nach unten zu drücken. Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas, unter dem sich soziale Unterschiede, die schon lange existieren, sehr genau abzeichnen.

Nur wenn die Impfkampagne möglichst viele Menschen erreicht, kann sie effektiv wirken

Wer mit vielen anderen Menschen in einem Hochhaus wohnt, einen Job mit sehr vielen Kontakten hat und sich vor allem mit Bus und Bahn fortbewegt, der hat ein höheres Risiko, sich selbst und dann auch andere anzustecken. Das Ziel, dabei auch mögliche Sprachbarrieren überwinden zu wollen, ist ebenfalls erfolgversprechend. Nur dann, wenn die Impfkampagne möglichst viele Menschen erreicht, kann sie auch effektiv wirken.

Wahr ist aber auch, dass der Krisenstab und die Stadtspitze relativ lange gezögert haben, sich mit den Stadtteilen und Sozialräumen intensiver zu beschäftigen, die besonders hohe Inzidenzwerte verzeichnen. So gut und richtig das neue Konzept auch sein mag, das hätte sicher schneller gehen können.

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Andererseits steht nach wie vor nicht genug Impfstoff zur Verfügung, um die Impfkampagne so richtig ans Laufen zu bekommen. Das wird wohl erst im Juni der Fall sein.

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