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Daniel Brühl unterschreibt AppellKölner Filmschaffende schlagen Alarm

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Schauspieler Daniel Brühl

Köln – Die Kölner Filmszene schlägt angesichts steigender Betriebskosten und ausbleibender Förderung Alarm. Nun richtete sie sich mit einem Appell an Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

„Nach Jahren der Pandemie, Preissteigerungen und nun auch noch einer veritablen Energiekrise sorgen wir uns ernsthaft um die Kino- und Filmkultur in Köln“, heißt es darin. In dem städtischen Haushalt 2023/2024 seien für viele Projekte keine Fördermittel vorgesehen. „Unter diesen Umständen steht die Zukunft wichtiger Institutionen für das kulturelle Leben unserer Stadt auf dem Spiel.“

Auch Bettina Böttinger unterschreibt Appell

200 Filmschaffende haben den Appell des Zusammenschlusses „Kino Aktiv“ bereits unterschrieben, darunter die Schauspieler Daniel Brühl und Katharina Schüttler, Moderatorin Bettina Böttinger, Regisseur Christoph Hochhäusler und Drehbuchautorin Eva Zahn.

Die vielfältige Szene aus Filmschaffenden, Filminitiativen, Festivals, Filmbüro, Filmhaus, Filmforum, Kinos und Programmen der Filmbildung in Köln sei einzigartig. Doch im Jahr 2019 – also schon vor der Krise – sei der Stadt Köln die Filmkunst und -kultur nur 54 Cent pro Einwohner wert gewesen, das machte nur 0,2 Prozent des Kulturetats aus.

Kölner Festivals in Gefahr

„Die Lage hat sich seitdem deutlich verschärft.“ Nach dem Wegfall der städtischen Stabsstelle Medien 2019 sei eine Zuständigkeits-Lücke in die ohnehin schon schwache Förderstruktur gerissen worden, sagt Vera Schöpfer, die Geschäftsführerin des Filmhauses Köln. „Festivals wissen nicht, ob sie nächstes Jahr stattfinden können.“ So etwas die „Crime Cologne“.

Kölner Filmhaus könnte Mieter verlieren

Auch das gerade aufwendig sanierte Filmhaus im alten Bahngebäude an der Maybachstraße sei betroffen. Einerseits durch steigende Betriebs- und Heizkosten, andererseits weil Mieter wie das „Edimotion“-Festival (Filmschnitt und Montagekunst) und das Filmbüro NW, die hier Büros haben, wegen fehlender Förderung künftig möglicherweise kein Geld mehr für die Miete haben werden. „Unter diesen Umständen wird es sehr schwierig sein, das Haus zu betreiben“, so Schöpfer. Dabei sei das inhaltliche Konzept seit der Eröffnung vor einem Jahr gut angenommen worden.

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In dem Appell, der weiterhin unterzeichnet werden kann, wird deshalb ein tragfähiges und langfristiges Förderkonzept für die gesamte Sparte gefordert. Und jetzt in der Krise auch kurzfristige Lösungen für die bedrohten Akteure.

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