Offene AteliersKunstraum Djoma gehört zu 500 Orten, die noch an zwei Wochenenden Gäste empfangen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann mit grauem Haar und Bart stehe neben einer Frau im roten Kleid mit kurzem schwarzem Haar. Beide haben Pinsel in der Hand.

Djomaa Djumabaeva (r.) und Michail Kudinow gewähren im Zuge der Offenen Ateliers Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen.

Am ersten Wochenende der Offenen Ateliers zeigten Künstler aus dem Linksrheinischen ihre Arbeiten, so auch der Kunstraum Djoma in der St.-Apern-Straße.

Die 32. Auflage der Offenen Ateliers zeigt bis zum 24. September Werke von 650 Kunstschaffenden aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Skulptur und Fotografie. Zu den rund 500 teilnehmenden Häusern gehört auch der Kunstraum Djoma in der Sankt-Aspern-Straße. Die Location wird von Michail Kudinow und Djoma Djumabaeva seit über drei Jahren betrieben. Auf einer Fläche von 150 Quadratmetern präsentieren der gebürtige Ukrainer und die Kirgisin momentan nahezu 100 Werke zeitgenössischer Kunst aus dem In- und Ausland.

A touch of northern light zeigt Arbeiten dänischer Künstlerinnen

Neben langfristig ausgestellten Exponaten von Künstlern wie Fabian Hochscheid, Helmut Theodor, Sergey Dorovenko sowie Henrik Heidgen sind unter dem Titel „A touch of northern light“ farbintensiv-experimentierfreudige Arbeiten der Däninnen Josephine Ernst, Dorte Bundesen und Karen Serena zu sehen. Im Fokus der Künstlerinnen stehen Natur und Architektur.

Die Chancen einer vermehrten öffentlichen Wahrnehmung der Kölner Kunstszene abseits großer Namen wie Gerhard Richter schätzt Michail Kudinow hoch ein. Demnach biete die Veranstaltungsreihe des Berufsverbands Bildender Künstler (BBK) in Kooperation mit dem Kulturamt ein Abbild der kreativen Vielfalt, die dem Anspruch einer angesehenen Kunst- und Kulturstadt erst Substanz verleihe. Dafür brauche es mehr als den Bezug auf die Vergangenheit oder einiger weniger Koryphäen.

Bilder hängen an der Wand.

Manipulierte Fotoarbeiten der Künstlerin Josephine Ernst sind im Kunstraum Djoma in der St.-Apern-Straße zu sehen.

„Die Übersetzung der Begrifflichkeit Kultur sollte sich hier nicht auf einzelne bekannte Künstler, den 1. FC Köln oder Karneval beschränken. Dazu gehören vor allem die vielen kleinen Ateliers und Werkstätten. Wenn es aber in den Städten irgendwann nur noch trendige Boutiquen, vornehme Salons oder hochpreisige Galerien gibt, weil sich sonst niemand mehr diese Standorte leisten kann, wird der Bezug zur Kunst getrübt. Die Hemmschwelle, in eine Ausstellung zu gehen, vergrößert sich“, sagt der Maler und Grafiker.

„Wesentlich für die Wahrnehmung des Schaffens ist daher ein unmittelbarer, barrierefreier Zugang zu den Schöpfungsorten. Das und der direkte Austausch zwischen Interessenten und professionellen Künstlern ermöglichen die Offenen Ateliers. Niemand muss etwas kaufen oder über besondere Kenntnisse verfügen. Wir öffnen einfach unsere Türen und heißen schon vor den offiziellen Terminen jeden willkommen, einzutreten“, erklärt Kudinow das schlichte Event-Konzept.


Die Offenen Ateliers finden noch an den kommenden beiden Wochenenden statt. Vom 15. bis 17. September sind die Ateliers im rechtsrheinischen Köln, vom 22. bis 24. September die Ateliers im linksrheinischen Norden dran. Die Adressen sind auf der Website der Offenen Ateliers zu finden. Bestandteil der Offenen Ateliers sind zudem vereinzelte Kunstführungen, so am 16. September um 15 Uhr im KunstWerk, Deutz Mülheimer-Straße 115, 51065 Köln (Treffpunkt: Haupteingang) und am 23. September ab 15 Uhr rund um den Ebertplatz (Treffpunkt: Schillstraße 3, 50733 Köln). 

KStA abonnieren