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RichtfestCampus Kartause in Köln wird Ort der Begegnung und des lebenslangen Lernens

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Richtfest Campus Kartause

Architekt Kaspar Kraemer, Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger (v.l.).

Der Campus Kartause in der Kölner Südstadt wird bis 2026 ein neues Bildungszentrum der Evangelischen Kirche – und feierte nun Richtfest.

Dass der Richtkranz am Boden verharrte, statt in lichte Höhen zu schweben, tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Der Kran, der den Kranz hochziehen sollte, war kaputt. „Bleibt er halt unten. Das ist auch ein würdiger Ort“, befand Stadtsuperintendent Bernhard Seiger beim Richtfest für den Campus Kartause. Auf dem „Campus Kartause“ entsteht das neue „Haus der Bildung“ der Evangelischen Kirche Köln und Region in der Kölner Südstadt. Dort werden Ende 2026 die Melanchthon-Akademie, die Evangelische Familienbildungsstätte, das Evangelische Jugendreferat, das Schulreferat und das Referat für Berufskollegs ein neues Zuhause finden. Darüber hinaus sind Wohnungen, ein Studierendenwohnheim, Gastronomie und Büros für Verwaltung geplant.

Seiger fand beim Richtfest lobende Worte für die Frauen und Männer vom Bau: „Ich bin beeindruckt von dem, was in dieser Zeit nach oben gewachsen ist. Wir erkennen die Arkadenbögen und den Campanile, dazu die Gebäude 1, 2, 3 und 4. Wir sind hier, um ein Stück Zukunft der Evangelischen Kirche mitten in der Stadt zu feiern, um zu beobachten, wie ein neuer Begegnungs- und Lernort entsteht.“ Wichtig sei darüber hinaus: „Wir liegen zu einhundert Prozent im Zeitplan, und wir liegen innerhalb des Budgets.“

Reker: „Hier wird eine Vision sichtbar“

Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker war zum Richtfest gekommen: „Wir feiern hier heute das Sichtbarmachen einer Vision. Und die sah ja schon als Skizze gut aus.“ Reker beschrieb den Campus als Ort des gemeinsamen Lebens und Lernens. Damit stehe er in guter Tradition zu seinen Vorgängern, dem Kartäuserkloster St. Barbara und der Melanchthon-Akademie. „Hier war schon immer Bildung verankert.“ Die evangelische Kirche gehe mit dem Campus mutig in die Zukunft. „Ich glaube, dass die Teilhabe an der Stadtgesellschaft immer wichtiger wird. Und Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe“, so die Oberbürgermeisterin.

Der Campus sei ein Ort der Orientierung. Dort könne man den Austausch über Werte und Ideen lernen und in Diskussionen andere Perspektiven erleben. Der Campus sei mit seinen knapp 50 Wohnungen aber auch ein Ort des Wohnens. „Die Hälfte der Wohnungen ist öffentlich gefördert. Das ist auch städtebaulich ein starkes Zeichen.“ Und der Campus sei ein Ort der Begegnung. Reker nannte beispielhaft den Brunnen: „Da, wo Wasser sprudelt, fühlen sich die Menschen wohl.“ Die Oberbürgermeisterin lobte den Architekten, Kaspar Kraemer: „Sie haben die richtige Balance gefunden zwischen Offenheit und Rückzugsorten, zwischen Tradition und Moderne.“

Der Architekt antwortete, dass es bei einem Neubau drei Feste zu feiern gebe. Die Grundsteinlegung, das Richtfest und die Einweihung. Die Grundsteinlegung feiere die Planer, das Richtfest die Männer und Frauen vom Bau, die dafür gesorgt hätten und weiter sorgten, dass etwas Räumliches in die Welt trete. In diesem Fall in Windeseile lobte Kraemer das Tempo der Arbeiten und deren Qualität. Es scheint ein besonderer Segen auf der Baustelle zu liegen. Und einen praktischen Nutzen gebe es allemal: „Wir machen hier aus einem Parkplatz einen für alle nutzbaren Raum.“