Trotz Ratsbeschluss noch nichts passiertBündnis fordert Tempo für drittes Frauenhaus in Köln – „Mussten 600 Anfragen abweisen“

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Eine Frau steht auf der Bühne

Josi Huettl von Das Bündnis „Frauen helfen Frauen“ kämpft laut eigener Aussage seit 17 Jahren für ein drittes Frauenhaus.

Seit 2019 gibt es den Beschluss für ein drittes Frauenhaus in Köln. Doch passiert ist noch nichts. Dabei werden die Plätze dringend benötigt.

Im Rahmen der Kampagne „Rauf auf die Plätze“ hat die Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser in NRW am Dienstag auf dem Chlodwigplatz einen Aktionstag ausgerichtet. Dabei forderte das Bündnis aus 25 Frauenhäusern landesweit Tempo bei der Einrichtung eines dritten Frauenhauses in Köln.

Wohnungsnot in Köln verschärft Platzproblem in Frauenhäusern

Dass Köln ein drittes Frauenhaus bekommen soll, hat der Stadtrat bereits Ende 2019 beschlossen. Das Bündnis „Frauen helfen Frauen“ kämpft laut eigener Aussage seit 2006, also seit 17 Jahren, dafür. Passiert ist bislang noch nichts. „Die zwei Frauenhäuser in Köln haben aktuell Platz für 26 Frauen plus Kinder. Das ist viel zu wenig, es braucht dringend mehr Plätze, etwa drei mal so viele“, sagte Josi Hüttel vom ersten autonomen Frauenhaus Köln. „Wir haben 2022 mehr als 600 Anfragen abweisen müssen. Dabei müssen Frauen in akuter Notlage dieser sofort entfliehen können“, so Hüttel.

Man befinde sich aktuell in Gesprächen mit der Stadt und der Wohnungsbaugesellschaft GAG, um eine Immobilie zu finden, in der zwölf bis 16 Frauen Platz finden sollen. Mit dem Land verhandelt der Verein aktuell wegen Fördermitteln für das dritte Frauenhaus.

Die Wohnungssituation in Köln würde die Not der Frauen noch zusätzlich verschärfen, sagte Suna Tunis. „Weil die Frauen keine Wohnung finden, müssen sie am Ende statt vier bis fünf Monaten ein bis anderthalb Jahre im Frauenhaus bleiben. Das ist auch für die Kinder eine große Belastung.“ Wo sich die Frauenhäuser im Stadtgebiet befinden, ist geheim, damit die Frauen dort nicht gefunden werden können.

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