Filmemacher Hermann Rheindorf hat versucht, Ostermanns Worte mithilfe einer Lippenleserin zu entschlüsseln und nachvertont.
Das alte Köln in FarbeSogar Willi Ostermann spricht – Open-Air-Kino zeigt alte Aufnahmen von Köln

Kölnpanorama von 1916.
Copyright: Hermann Rheindorf
Freitag in einer Woche wird im Open Air-Kino im Rheinauhafen die Dokumentation „Das alte Köln in Farbe“ über das unzerstörte Köln der Vorkriegszeit gezeigt. Die Vorstellung am 20. Juni beginnt um 20.45 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) und zeigt kolorierte Aufnahmen Kölns von 1896 bis in die 1930er Jahre. Diese hat Filmemacher Hermann Rheindorf über viele Jahre aus aller Welt zusammengetragen.
Im Vorprogramm werden Aufnahmen des Kölner Volkssängers Willi Ostermann in voller Länge gezeigt, die Rheindorf im vergangenen Jahr in den Niederlanden entdeckt hat. Das Besondere: Ostermann scheint in einer Szene des Stummfilms fast eine Minute lang ohne Unterbrechung zu reden. Der Filmemacher hat versucht, Ostermanns Worte mithilfe einer Lippenleserin zu entschlüsseln und nachvertont.
Ostermann singt mithilfe von KI
Dabei herausgekommen ist ein Mix aus Kölsch, Hochdeutsch und Jiddisch, denn Ostermanns Kameramann Werner Mantz, ein stadtbekannter Fotograf, war Jude. In mehreren Versionen zeigt Rheindorf die verschiedenen Schritte der Bearbeitung und diskutiert mit Gästen, darunter Ralf Schlegelmilch von der Ostermann-Gesellschaft, was der Urvater der kölschen Sänger, da vor 100 Jahren ungefiltert in die Kamera gequatscht hat.
Zum Abschluss lässt Rheindorf Ostermann mithilfe von KI sogar singen. Musikalischer Live-Gast des Abends ist JP Weber. Karten gibt es für 15 Euro an der Abendkasse oder online auf der Ticket-Plattform Rausgegangen. (red)