Innenstadt – An einen Tankstellenshop erinnert bei Aral an der Riehler Straße nur noch wenig: Wer an der Zapfsäule getankt hat und zum Bezahlen reinkommt, denkt, er sei in einem modernen Supermarkt: Körbe mit frischen Äpfeln am Eingang, Kühltheken mit Sushi und Hackfleisch, Schnitzeln und Salaten.

Am Donnerstag hat hier der erste Kölner Rewe-to-go-Shop an einer Aral-Tankstelle eröffnet. Ein weiterer soll Mitte des Jahres in Porz dazukommen. Insgesamt testen Aral und der Kölner Handelskonzern in den nächsten zwölf Monaten zehn Shops in Nordrhein-Westfalen. Erfüllen sich die Erwartungen, könnte das Konzept bundesweit umgesetzt werden.

Pächter wie Fazli Erdogan, der seit 14 Jahren an der Riehler Straße arbeitet, knüpfen große Erwartungen an den neuen Shop. Die Gewohnheiten änderten sich: Die Menschen verzehrten immer mehr unterwegs, sagt Erdogan, die Ansprüche seien gestiegen. Mit Snacks und Getränken erzielen die meisten Pächter heute fast zwei Drittel ihres Einkommens. Standorte, die nicht so stark frequentiert werden wie die Tankstelle an der Riehler Straße, litten zuletzt unter der Ausweitung der Öffnungszeiten in Supermärkten. Jetzt holt sich Aral eben die Supermärkte an die Tankstelle. Wie viel der Konzern investiert hat, will ein Aral-Sprecher nicht sagen.

Die Lebensmittelpreise werden von den Pächtern festgelegt und sind auf Tankstellen-Niveau – also höher als im Supermarkt. Der Schwerpunkt liegt auf frischen Fertiggerichten, das Sortiment variiert aber von Standort zu Standort, sagt ein Aral-Sprecher Vom alten Shop geblieben ist lediglich die Aral-Ecke mit einem kleinen Öl- und Schmierstoffsortiment. Aral ist nach eigenen Angaben schon heute mit seinen Bistros die siebtgrößte „Systemgastronomiekette“ nach Fast-Food-Ketten wie McDonald’s und Burger King – und kann sich gut vorstellen, noch weiter vorzurücken.