AbbrucharbeitenInitiative fordert bessere Anbindung für neues Veedel am Deutzer Hafen

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Blick auf den Deutzer Hafen am Rhein in Köln.

Blick auf den Deutzer Hafen am Rhein in Köln. Hier soll bald ein neues Stadtviertel entstehen.

Die Bauarbeiten für das neue Kölner Veedel am Deutzer Hafen schreiten voran, nun wird das Gebäude an der Ellmühle abgebrochen.

Die Vorbereitungen für das geplante Stadtquartier Deutzer Hafen gehen weiter. Anfang kommender Woche startet der Abbruch eines Verbindungsgebäudes zwischen der Ell- und der Auermühle, die vor mehr als 100 Jahren getrennt voneinander errichtet und später verbunden wurden. 

Auch ein früheres Mehlverladesilo wird entfernt. Zum Einsatz kommt dabei ein sogenannter Longfrontbagger mit extralangem Ausleger, der vor allem für Einsätze in größeren Höhen geeignet ist und präzises Arbeiten ermöglicht. Der Rückbau der beiden letzten nicht denkmalgeschützten Gebäude auf dem Mühlengelände werde voraussichtlich bis zum Frühsommer dauern, so Eric Diversy von der Stadtentwicklungsgesellschaft „Moderne Stadt“.

Damit trete die ursprüngliche Gestalt der Mühlen wieder zutage, beide sollen eines Tages in Wohnungen umgewandelt werden. „Moderne Stadt“ und Stadtkonservator Thomas Werner hatten sich nach Meinungsverschiedenheiten 2021 auf einen Kompromiss geeinigt, um die Interessen des Denkmalschutzes mit der geplanten Nutzung in Einklang zu bringen.

Umweltverband hält öffentliche Anbindung für nicht ausreichend

Unterdessen macht sich die „Arge Umweltverbund“ Gedanken, wie der Deutzer Hafen, in dem unter anderem rund 3000 Wohnungen und 6900 Arbeitsplätze entstehen sollen, besser angebunden werden kann. Bisher gebe es keine direkte ÖPNV-Verbindung zum Deutzer Bahnhof und damit an das S-Bahn- und Regionalverkehrsnetz, moniert der Zusammenschluss mehrerer Vereine.

Die Stadtbahnlinie 7 biege in Höhe der Deutzer Freiheit auf die Deutzer Brücke ab, wer zum Bahnhof wolle, müsse rund 700 Meter laufen. Die Stadtverwaltung sehe zwar eine Anbindung des Hafens durch eine verlängerte Buslinie 150 vor. „Wir sagen aber: Das ist überhaupt nicht ausreichend“, so Roland Schüler von der Arbeitsgemeinschaft am Mittwoch bei einem Ortstermin.

Die Initiative schlägt daher die Verlängerung der Stadtbahntrasse der Linie 7 ab der Haltestelle „Deutzer Freiheit“ bis zur Opladener Straße vor dem Bahnhof vor. Dafür könnten zwei Fahrbahnen der Mindener Straße genutzt werden, so die Idee. In Richtung Poll müssten sich die Autofahrer die Mindener Straße mit den Straßenbahnen teilen, was laut Roland Schüler wegen des geringen Autoverkehrs kein Problem ist.

Vorschlag sieht Verlängerung der Linie 7 vor

In Richtung Bahnhof, wo es einen Haltepunkt geben könnte, führen die Bahnen auf der linken Spur der Straße. Aus den Ratsfraktionen gebe es bereits positive Signale auf den Vorschlag der Initiative, so Schüler: „Aber der große Ruck in der Politik fehlt noch.“ Das Konzept der Arge geht aber noch weiter.

Vom Deutzer Bahnhof könnte die neue Linie auf die Deutz-Mülheimer-Straße weitergeführt werden, um am Messekreisel die Deutz-Mülheimer Straße weiter nördlich zum neuen Stadtquartier „Mülheim Süd“ zu befahren. Über die Danzierstraße wäre dann der Anschluss an das bestehende Gleisnetz am Wiener Platz möglich. Letztendlich könnte die rechtsrheinische Nord-Süd-Strecke Poll mit Flittard verbinden. 

Informationen zur Baustelle Deutzer Hafen und Kontaktdaten für Anwohner gibt es unter https://www.baustelle-deutzer-hafen.koeln/.

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