Konzert in KölnMichael Bublé singt Geburtstagsständchen für Fan

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Michael Bublé steht auf der Bühne.

Michael Bublé überzeugte das Publikum in der Lanxess Arena in Köln.

Michael Bublé hat am Dienstag ein Konzert in Köln gegeben. Er zeigte sich als Romantiker, Entertainer und mit viel Nähe zu seinen Fans.

Wenn ein hoffnungsloser Romantiker an Valentinstag ein Konzert spielt, dann wissen die Fans schon vor der Show, dass es gefühlsselig und leidenschaftlich wird. Liebespaare schunkeln küssend zu Balladen, Rosen werden aus dem Publikum auf die Bühne geworfen und die weiblichen Singles trinken Sekt und kreischen.

Ausgerechnet am Tag der Liebe machte Michael Bublé im Rahmen seiner „Higher“-Tour Halt in der Kölner Lanxess-Arena. „Ich liebe Köln, ich habe hier schon so viele schöne Stunden verbracht, auch wenn ich die meiste Zeit betrunken war“, scherzte der Sänger kurz nachdem er die Bühne betrat.

Sänger Michael Bublé zeigt sich beim Konzert in Köln als Entertainer

Doch zuvor startete das Konzert musikalisch, ganz emotional und mit swingenden Rhythmen. Im schwarzen Anzug sang Bublé „Feeling Good“, einen seiner wohl bekanntesten Songs. Das erste verschmitzte Lächeln zuckte dabei über das Gesicht des Frauenschwarms – und es sollte an diesem Abend nicht das Letzte gewesen sein.

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Wer ab diesem Zeitpunkt dachte, es wird ein schnulziger Abend für die überwiegend weiblichen Fans in der Arena, lag falsch. Denn in dem immer gut gekleideten und seriös wirkenden Sänger steckt ein wahrer Entertainer – und das unverblümt. „Alle werden heute nach der Show flachgelegt, nur ich nicht“, sagte der 47-Jährige. Das Eis war gebrochen.

Michael Bublé hält das rote Geburtstags-Schild in seiner Hand.

Michael Bublé nahm das Geburtstags-Schild direkt mit auf die Bühne.

Für einen besonderen Moment an diesem Abend, ebenfalls direkt zu Beginn der Show, sorgte auch das spontane Geburtstagsständchen des Sängers für die 42-jährige Alicia. Ihr Ehemann machte direkt vor der Bühne mit einem roten Schild in der Form eines Pfeils und der Aufschrift „Let’s sing happy birthday for my wife“ auf sie aufmerksam. Umarmungen für das Geburtstagskind und ihrem Ehemann, dem „großen, haarigen, sexy deutschen Mann“, gab es noch dazu.

Es waren diese kleinen, spontanen Momente, die den Sänger sympathisch und authentisch wirken ließen. Wenn er die Handtücher mit seinem Schweiß in die Menge warf und dabei selbst lachen musste oder abseits der Setliste „Quando quando“ sang, weil sich das Lied eine der kreischenden Frauen wünschte. „Du kannst so eine Scheiße nicht reinrufen. Wisst ihr, deswegen liebe ich Deutschland, die Menschen und den Humor“, sagte er und lachte.

Michael Bublé und die Big Band in einem Weitwinkel. Über ihnen steht das Wort Love.

Eine große Big Band unterstütze Michael Bublé beim Konzert in der Lanxess Arena.

Für die Höhepunkte des Abends sorgten aber immer noch die Stimme des 47-Jährigen und seine mitgebrachte Big Band aus weiblichen Streichern und männlichen Bläsern. Ein Gänsehautmoment war der Song „Home“, den Bublé nur mit einem Pianisten als Begleitung sang – jedes Wort nahm man dem Kanadier ab und die Herzen schmelzten nur so dahin.

Michael Bublé beweist in Köln: Er kann mehr als Weihnachtslieder 

Es sind eben immer noch die langsamen, gefühlvollen, emotionalen Lieder über Liebe und Vermissen – gepaart mit etwas Sex-Appeal, die Michael Bublé einfach noch am besten singen kann. Mit „Haven’t met you yet“, „Higher“ aus seinem gleichnamigen neuen Album oder einem wirklich gelungenen Elvis Presley Tribut bewies er aber auch: „Ich bin nicht nur der Christmas-Guy – der Weihnachtsmann ist nicht gekommen“, scherzte er selbst.

Schnell kann er also auch. Nur langsam noch besser, denn es wirkte manchmal so, dass dem Sänger bei schnelleren Songs dann doch die Luft wegblieb. Bei dem körperlichen Einsatz und den aufregenden Bewegungen aber auch kein Wunder.

Am Ende der rund zweistündigen Show bedankte sich Michael Bublé mehr als einmal bei seinen Fans fürs Kommen und scherzte sogar noch über die KVB, dass es trotz des Streiks alle zum Konzert geschafft haben, „in einer Stadt, in der anscheinend keine Bahnen und Busse mehr fahren.“ Und er versprach: „Ich werde zurückkommen, und zurückkommen und zurückkommen.“

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