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KonzertBesuch vom Kölner Ordnungsamt und ein überraschender Abschied bei Saxon

Lesezeit 2 Minuten
Ein Gitarrist und ein Musiker posieren auf einer in violettes Licht getauchten Bühne für den Fotografen.

Gitarrist Paul Quinn (links) bei einer seiner letzten Shows mit Saxon in der Kölner Essigfabrik

Sie gehören zur Speerspitze ihres Genres und verzeichneten in den 1980er Jahren einige ordentliche Chartplatzierungen. Bis heute hat die britische Band Saxon eine treue Fangemeinde.

Wer am Freitagabend zu spät kam, der musste sich ausdauernd um einen halbwegs passablen Stehplatz bemühen. Die Essigfabrik war vollständig belegt. Es entstand bei einigen Besuchern der Eindruck, dass das sogar über das vertretbare Maß hinausging. Während einige angesichts der Enge in Erinnerungen an die vermeintlich gute, alte Zeit schwelgten, empfanden andere den Andrang als Zumutung.

Kontrolle durch das Ordnungsamt

Nachdem sich die Metal-Truppe Rage um das letzte verbliebene Gründungsmitglied Peter „Peavy“ Wagner mächtig ins Zeug gelegt und den Kölnern mit einem 45-minütigen Querschnitt durch ihre fast vierzigjährige Bandgeschichte ordentlich eingeheizt hatte, traten Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf den Plan.

Augenscheinlich verschafften sie sich einen Überblick über die Situation im Publikumsbereich und ließen sich vom Ordnungspersonal offenbar organisatorische Abläufe erklären. Nach wenigen Minuten war die Inspektion beendet und die Bühne wurde für den Hauptact freigegeben.

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Gitarrist verzichtet auf weitere Auftritte

Nur wenige Stunden vor dem Auftritt in Köln hatten Saxon überraschend bekannt gegeben, dass Gitarrist und Gründungsmitglied Paul Quinn nach Abschluss der laufenden Europa-Tournee keine weiteren Live-Auftritte mehr absolvieren wird. Der 71-Jährige möchte sich dem stressigen Tour-Leben nicht mehr aussetzen und fürchtet zudem, sein künstlerisches Level künftig nicht aufrecht halten zu können.

Damit wird in Zukunft Sänger Peter „Biff“ Byford das letzte verbliebene Bandmitglied der ersten Stunde sein, das auf der Bühne in Aktion zu sehen sein wird. Byford fühlt mit seinen 72 Lenzen offenbar noch keine Abnutzungserscheinungen.

Während der Show warfen einige Fans ihre Kutten auf die Bühne, von denen Byford die eine oder andere überzog. Ein paar der guten Stücke erreichten allerdings ihr Ziel nicht. „Da vorne liegen jetzt so viele Kutten, vielleicht schaut ihr später im Internet unter www.find-your-jacket.com“ scherzte der Frontmann. Ob die guten Stücke wohlbehalten zu ihren Besitzern zurückkehrten, ist nicht bekannt.

Ein schnörkelloser Auftritt von Saxon, der den Fans 19 Songs in gut 100 Minuten bescherte. Darunter Band-Klassiker wie „Crusader“, „Solid Ball Of Rock“ oder „Wheels Of Steel“. Zum Abschluss gab es mit „Princess Of Night“ den vielleicht bekanntesten Song der Briten. Ein gelungener Abschied von Quinn von seinen Kölner Fans.

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