An einem besonderen Programm nehmen Drittklässler aus der Südstadt teil: Sie erhalten täglich Weihnachtsschmuck aus anderen europäischen Ländern.
Europäischer ChristbaumSchüler in der Südstadt erhalten Weihnachtsdeko aus 24 Ländern

Die Kinder der 3a sind stolz auf ihren „europäischen“ Weihnachtsbaum.
Copyright: Stephanie Broch
Am Weihnachtsbaum der Eichhörnchenklasse der Grundschule Zugweg baumeln ein kleines Holzschiff aus Griechenland, eine lächelnde Papp-Eichel aus Spanien, ein Stern aus buntem Transparentpapier aus England, ein zarter Papierengel aus Litauen und viele weitere Deko-Artikel – alles aus verschiedenen europäischen Ländern. Seit Tagen trudeln fast täglich Päckchen mit Deko bei den Drittklässlern ein – unter anderem aus Litauen, England, Frankreich, Italien, Polen und Spanien. „Wir sind dann immer ganz aufgeregt und überlegen, was da wohl drin ist und packen die Päckchen total neugierig zusammen aus“, erzählen Paula, Charlotte und Jule begeistert. „Im Moment ist bei uns jeden Tag ein bisschen wie Weihnachten“, sagt Klassenlehrerin Maja Scheerer. Mit den geschickten Dekorationen schmücken die Kinder den Weihnachtsbaum vor ihrem Klassenzimmer.
Die Grundschule macht in diesem Jahr erstmals mit beim „European Christmas Tree Decoration Exchange“. Der wird seit 2024 organisiert vom „Circle Europe Staatsbürgerschaften und Identitäten“ (CECI). Bei diesem Projekt basteln Grundschüler Weihnachtsbaumschmuck, der typisch ist für ihr Land, und schicken diesen zusammen mit Informationen zum Weihnachtsfest im Land an andere Grundschulen – maximal 24 - in ganz Europa. Im Gegenzug erhalten sie selbstgebastelten Schmuck von anderen europäischen Grundschulen. Ziel des Projektes ist, die Vielseitigkeit Europas für die Kinder erlebbar zu machen und ein europäisches Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen.

Die Kinder der 3a haben Weihnachtskugeln gestaltet und Papierengel für die andere europäische Grundschulen gebastelt.
Copyright: Stephanie Broch
Die Idee, hierbei mitzumachen, hatte Maja Scheerer. „Das ist eine tolle Sache, und die Aktion passt gut zu unserer Schule. Als bilinguale Schule mit Italienisch sind wir eine Europaschule, und zudem lernen bei uns Kinder aus vielen verschiedenen Ländern“, berichtet sie. Gleich nach den Herbstferien begannen die Eichhörnchen, ihren Schmuck zu basteln: Transparente Weihnachtskugeln und Papierengel. „Die Kugeln haben wir mit Watte als Schnee, Glitzer und Geschenkpäckchen gefüllt“, erzählt Paula. „Die Engel waren ganz schön kompliziert. Da musste man ganz sorgfältig sein“, schildert Elijah. „Anfang November haben wir gemeinsam alles zur Post gebracht. Das fanden die Kinder auch ganz toll“, erzählt Scheerer.
Weihnachtstraditionen anderer Länder
Die Südstadtgrundschüler lernten über diese Aktion unter anderem, dass griechische Familien Holschiffchen an ihren Weihnachtsbaum hängen, weil ihre Seefahrer traditionell um Weihnachten nach Hause kamen. Aus Litauen erfuhren sie, dass man dort an Heiligabend ein Zwölfgänge-Menü isst und dass die Menschen tagsüber fasten, damit sie die große Mahlzeit schaffen, und dass in der Region um Zaragoza gestaltete Eicheln an den Baum kommen, weil dort viele Eichen wachsen und dass die Bescherung in England erst am Morgen des 25. Dezembers stattfindet und die Kinder in der Nacht davor vor Aufregung oft kaum schlafen können.

Auch ein Holzschiffchen aus Griechenland hängt am Weihnachtsbaum in der Grundschule am Zugweg.
Copyright: Stephanie Broch
Bis Anfang Dezember waren bereits 18 der 22 erwarteten Päckchen eingetroffen. Nichts war doppelt, alles war mit viel Mühe gestaltet. Grundschulen, die bei der Aktion mitmachen wollen, können sich bei der CECI bewerben unter www.cercle-ceci.eu/european-christmas-tree

