Kölner KultureinrichtungMuseumsibibliothek hat neuen Standort – doch die Zeit drängt

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Das Bild zeigt ein Gebäude von außen, es steht in der Innenstadt.

Noch hat die Kunst- und Museumsbibliothek ihren Standort in der Straße Kattenbug.

Ein neuer Standort für die Kunst- und Museumsbibliothek hat für viel Streit gesorgt. Jetzt ist er gefunden – doch die Zeit läuft davon.

Nach vielen Jahren der Suche gibt es einen neuen Standort für die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB). Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zieht die Einrichtung in die frühere Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße, sobald der Besitzer das Haus nach den Wünschen der Stadt umgebaut hat. Die Zentrale des neuen Konzern Galeria, der aus dem Zusammenschluss von Kaufhof und Karstadt entstanden ist, befindet sich mittlerweile in Essen. Eine in der Vergangenheit diskutierte neue Heimat für die KMB im Gerling-Quartier hatte sich zuvor zerschlagen.

Die KMB hat aktuell ihren Verwaltungssitz mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch in der Straße Kattenbug 18-24 in der Innenstadt (siehe Grafik). Zusätzlich hat sie drei Lager-Standorte und zwei Lesesäle, von denen nur der Saal im Museum Ludwig geöffnet ist. Der andere im Museum für Angewandte Kunst (MAKK) ist aufgrund der Sanierung bis auf weiteres geschlossen. Laut eigener Aussage ist die KMB „mit ihren mehr als 550.000 Bänden eine der größten öffentlichen Kunst- und Museumsbibliotheken zur Modernen Kunst und zur Fotografie in der Welt“. Die Einrichtung wurde 1957 gegründet.

Die Stadt will nach und nach von Anfang 2024 bis Ende 2025 in die fünf Gebäude der früheren Kaufhof-Zentrale einziehen – der exakte Termin, wann die KMB dort einziehen kann, ist von Bedeutung für die Bibliothek.

Denn das Haus am Kattenbug muss saniert werden, der Besitzer hatte schon 2020 angekündigt, der KMB für Ende 2021 kündigen zu wollen. Plötzlich war die Zeit knapp, weil ein Umzug rund eineinhalb Jahre dauert. Der Stadtrat beschwerte sich auch bei der Verwaltung, warf ihr vor, jahrelang keinen neuen Standort gesucht und gefunden zu haben.

Das Bild zeigt das frühere Verwaltungsgebäude von Kaufhof.

Nach dem Umbau zieht die Kunst- und Museumsbibliothek in die frühere Kaufhof-Zentrale ein.

Bislang ist die Kündigung ausgeblieben, doch dem Vernehmen nach vermietet der Besitzer bestimmte Flächen im Haus schon nicht mehr, ein Zeichen dafür, dass die Sanierung bevorsteht. Sollte er der KMB beispielsweise für Ende 2024 kündigen, der Umbau der früheren Kaufhof-Zentrale oder des vorgesehenen Gebäudeteils noch nicht beendet sein, braucht die Einrichtung ein Interim für eine vergleichsweise kurze Zeit.

Dass die KMB einen neuen Standort benötigt, liegt zum Teil auch an einer Entscheidung des Stadtrates von 2013: Damals hatten SPD, Grüne und Linke sich dagegen ausgesprochen, die KMB in das neue Historische Archiv am Eifelwall zu integrieren. Es war ihnen zu teuer.

Die Stadtverwaltung plant in der früheren Kaufhof-Zentrale nicht nur die KMB unterzubringen, sondern auch die Meldehalle des Kundenzentrums Innenstadt am Laurenz-Platz. Das Gebäude soll abgebrochen werden. Zudem soll die Feuerwache Innenstadt während der Sanierung ihres Hauses in die Leonhard-Tietz-Straße ziehen. Der zunächst auf 20 Jahre laufende Mietvertrag sah in einer ersten Version monatliche Kosten von rund 812.000 Euro Kaltmiete vor. Das entspricht auf 20 Jahre gesehen rund 195 Millionen Euro.

Hinweis in eigener Sache: Die Stadtverwaltung hat dazu heute mitgeteilt: „Die Verwaltung ist zurzeit noch dabei, den Belegungsplan auszuarbeiten. Unter Vorbehalt wird dabei auch die Unterbringung von Kundenzentrum Innenstadt, dem Interim der Feuerwehr und der Kunst- und Museumsbibliothek geprüft. Finale Entscheidungen sind bislang noch keine getroffen worden.“

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