KVB-Geisterzüge am Heumarkt„Schöne Idee mit viel Selbstironie“

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Hier hört man den Geisterzug: Die neue Haltestelle Heumarkt.

Hier hört man den Geisterzug: Die neue Haltestelle Heumarkt.

Köln – Eine U-Bahn wird angezeigt, sogar per Lautsprecher angekündigt, man hört das typische Grollen im Tunnel - aber es fährt kein Zug ein. Bei vielen Fahrgästen sorgt der Geisterzug, eine akustische Kunstinstallation, in der neuen Haltestelle am Heumarkt für Irritationen. Viele ksta.de-Leser witzeln: U-Bahnen, die angekündigt werden, aber nie eintreffen, das gebe es bei der KVB doch öfter.

„Eine sehr schöne Idee mit viel Selbstironie der KVB“, schreibt Matthias Emiek auf der Facebook-Seite von ksta.de. Denn so ein Geisterzug sei ja wohl nichts Neues: „Auf der 18 gibt es die Sonderzüge auch jeden Tag - nur man hört und sieht sie nicht!“, kommentiert Facebook-Nutzer Roman Loeber. Thomas Pissulla schreibt von Geisterbahnen bei den Linien 9 und 13 - „quasi stündlich ... “. „Realsatire pur ...“, kommentiert „Nimbus4M“ auf ksta.de.

Marcus Kipp ärgert sich öfter über ausgefallende Busse. „Mensch, wenn ich gewusst hätte, das dies Kunst ist ... So kann ich mich zukünftig über die Kunst im Veedel freuen, statt mich über die 130 zu ärgern.“, schreibt er uns auf Facebook. „Eine tolle Ergänzung zum dauerhaften KVB-Kunstwerk "Ein Zug, der niemals kommt"“, kommentiert „MajorTom“ auf ksta.de. „IronCore“ ärgert sich: „Die KVB macht sich doch nur über ihre Fahrgäste lustig.“

Nicole Zachan fühlt sich an den „Hogwarts-Express“ aus den berühmten „Harry-Potter“-Filmen erinnert, der auf einem Gleis abfährt, das es eigentlich nicht gibt. Tante Hillu fordert via Facebook von der KVB: „Bitte Beschallung mit Christian Anders! "Es fährt ein Zug nach nirgendwo!"“

Geld anders einsetzen

Einigen ksta.de-Lesern sind die Kosten für die Installation ein Dorn im Auge. Für die Kunst an den Stationen Heumarkt, Breslauer Platz, Rathaus und Chlodwigplatz hatte die KVB ein Budget von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Damit solle man lieber für funktionierende Rolltreppen und Aufzüge an den Haltestellen sorgen, schreibt Kommentator „Stadtanzuender“. „Wenn ich ein Haus baue, fang ich auch nicht mit der Deko an. Das Fundament muss stimmig sein, erst dann find' ich solchen schönen Schnickschnack angebracht“, meint Facebook-Nutzerin Judith Roth.

Von wegen Schnickschnack, „eine super Idee“, findet dagegen unter anderem „Ina M.“. „Warum haben in der Metropole des Frohsinns so viele Leute ein Problem damit, sich an etwas zu freuen?“ Immer alles schlecht reden, sei doch total blöd, schreibt uns „CWVBH“: „Ich finde die Idee witzig und sie wird sich mit Sicherheit auch über die Stadtgrenzen hinweg rumsprechen.“

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