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VerkehrssicherheitBremsfiguren aufgestellt – Anwohner sorgen sich wegen Raserei im Agnesviertel

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Dezente Erinnerung: Die gelben Brems-Aufstellfiguren erinnern an die Spielstraße und langsames Fahren.

Dezente Erinnerung: Die gelben Brems-Aufstellfiguren erinnern an die Spielstraße und langsames Fahren.

Nachts werde auf der Krefelder Straße und Balthasarstraße zu schnell gefahren. Ein Gastwirt hat dort nun Bremsfiguren aufgestellt.

Manchmal schrecken Yannik Bürger und seine Familie mitten in der Nacht hoch, wegen des Krachs auf der Krefelder Straße, auf der eigentlich Tempo 30 gilt. „Die Leute fahren hier vor allem abends und nachts mit einem Höllentempo durch, mit zum Teil dreistelligen Geschwindigkeiten“, berichtet der Gastwirt der Tapas-Bar „Salera“, der mit seiner Partnerin und Mitinhaberin sowie den zwei Kindern über dem Laden wohnt. Ab und zu steht ein mobiler Blitzer hier, der etwas Tempo herausnimmt. „Was uns dauerhaft helfen würde, wäre ein stationäres Blitzgerät.“

Auch auf der einmündenden, benachbarten Balthasarstraße, die verkehrsberuhigt ist, würde mitunter deutlich schneller gefahren und in sie eingebogen als die eigentlich vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit. Deshalb hat er gelbe „Bremsfiguren“ am Anfang der Straße versetzt postiert, um an die Spielstraße zu erinnern und Verkehrsteilnehmer zum Abbremsen zu bewegen. Morgens stellt er sie heraus, abends holt er sie wieder herein. „Alle Nachbarn sind begeistert davon“, berichtet er. Denn die Idylle der Straße würde trügen. Von unserer Wohnung aus hören wir jeden Tag wütende Schreie, wenn jemand Zeuge von zu schnellem Fahren werde. 

Insgesamt sei das Agnesviertel in den vergangenen Jahren eine familiäre Insel in der City geworden, mit einer sehr hohen Zahl von Kindern. Viele Schulen, Kindergärten, Tagespflegestellen und das Bürgerzentrum Alte Feuerwache lägen in direkter Umgebung. „Hier sind unglaublich viele Kinder unterwegs. Unsere Kinder, und jene einer befreundeten Nachbar-Gastronomie, laufen gerne auf der Spielstraße hin und her. Doch quasi niemand fährt hier Schritttempo, was vielleicht auch daran liegt, dass man die Spielstraßen-Schilder beim Abbiegen schlecht sieht.“

Zumindest anhand der Messergebnisse kann die Stadt die Schilderungen nicht bestätigen. „Dem Ordnungsamt der Stadt Köln liegen keine Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern zu Geschwindigkeitsüberschreitungen an der Krefelder Straße vor“, so Stadt-Sprecher Robert Baumanns. So werde die Krefelder Straße regelmäßig auf Tempoverstöße hin überwacht. „Die Messungen im laufenden Kalenderjahr ergaben bisher Verstoßquoten zwischen 1,01 und 3,59 Prozent. Dies wird als unauffällig bewertet.“ Ebenso wenig lägen für die Balthasarstraße Beschwerden oder Erkenntnisse vor.