Am Wochenende treffen sich Vinyl-Fans in Kölner Bars. Ihren Ursprung hat die Interessensgruppe auf Facebook.
„Zeigt her eure Platten!“Fans der Schallplatte treffen sich am Wochenende in Köln – 45 DJs legen auf
Der Trend in der Musik geht immer mehr in Richtung der großen Streaming-Dienste. Die Mitglieder der Facebook-Gruppe „Zeigt her eure Platten!“ allerdings möchten sich ein Stückchen Nostalgie bewahren. Sie sind große Fans der Schallplatte und treffen sich bundesweit in unregelmäßigen Abständen. Am Wochendende veranstaltet die Gruppe in Köln zum ersten Mal ein zweitägiges Treffen.
Am Freitag (22. September) trifft sich die Vinyl-Community in der „Elsa“ in der Kölner Südstadt und am Tag darauf (23. September) im „King Georg“. Los geht es jeweils um 21 Uhr. Neben den Gruppenmitgliedern sind alle Interessierten herzlich willkommen. Bislang haben sich 80 Mitglieder angekündigt. Über beide Tage verteilt legen 45 DJs in den beiden Bars auf. Sie sind alle Mitglieder der Facebook-Gruppe. Über Funk, Soul und Hip-Hop darf jeder die Musikrichtung spielen, die er oder sie möchte.
Von Freundesgruppe zu 7 000 Mitgliedern
Die Facebook-Gruppe habe sich vor etwa zehn Jahren geründet, sagt Sebastian Scheel, einer der vier Organisatoren des Treffens in Köln. „Man erzählt sich, dass damals jemand im Urlaub war und seinen Freunden auf Facebook eigentlich nur die Schalplatte zeigen wollte, die er sich dort gekauft hat“, sagt er. Dann wurde die Gruppe aber immer größer und zählt mittlerweile etwa 6.600 Mitglieder. Er selbst sei seit drei Jahren dabei.
In der Gruppe werde die Platte jedoch nicht nur gezeigt: „Es geht auch um die Geschichte drum herum. Woher stammt die Platte? Was macht die Platte so besonders für dich?“, sagt Scheel. Außerdem könne man in der Gruppe Verkaufs- und Tauschangebote machen.
Das Analoge in der digitalen Welt
Es sei auch das Analoge in der mittlerweile sehr digitalen Welt, das an den Vinylen so reizend sei. „Man muss die Scheibe erst aus der großen Hülle nehmen, sie auf den Teller legen und dann die Nadel auflegen“, erklärt Scheel. Das brauche Zeit.
Seine persönliche Lieblingsplatte ist von Walter Strerath und heißt „Trio Quartet Quintet“. Denn in dieser Jazz-Band habe damals sein Vater selbst mitgespielt. Heute ist das Vinyl ein Sammlerstück. Ein Bild der Schallplatte wurde selbstverständlich auch in die Facebook-Gruppe gestellt. Für den Beitrag habe er seinen Vater sogar extra interviewt, denn „genau um so Geschichten geht es“, sagt Scheel.