Programm bis SamstagROAR-Festival in der Südstadt legt Finger in gesellschaftliche Wunden

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Die Bühne des Festivals.

Seit Donnerstag läuft das ROAR-Festival in der Südstadt.

In der Südstadt läuft noch bis Samstagabend ein Festival der besonderen Art.

Im Orangerie Theater im Volksgarten in der Kölner Südstadt startete am Mittwoch – dem Weltfrauentag – das intersektional-feministische ROAR-Festival. ROAR steht für „Radical break out of an artificial Rulebook“ – also den radikalen Ausbruch aus einem künstlichen Regelwerk. Podiumsdiskussionen, Workshops, Konzerte und Performances stehen bis Samstag, 11. März, auf dem Programm. Dabei geht es den Initiatorinnen darum, unterschiedliche Lebensrealitäten abzubilden und einen Finger in gesellschaftliche Wunden zu legen.

Südstadt: Publikum äußerte bei ROAR-Festival Ängste und Nöte

So startete das Festival mit Autorin Şeyda Kurt und Transaktivistin Cuso Ehrich, die auf Sofas ein Wohnzimmergespräch über Utopien innerhalb der Gesellschaft führten. Das Publikum im ausverkauften Theater wurde dabei stark eingebunden, konnte Anmerkungen geben und von eigenen Wünschen, Ängsten und Nöten berichten. So kamen Wünsche wie etwa, dass die Gesellschaft eine Fehlerkultur zulasse zur Sprache. Vorher eröffneten Gîn Bali vom YAYA-Kollektiv und Inga Hörter vom Orangerie Theater das Festival: Die Idee, es auf die Beine zu stellen, sei naiv gewesen, die Umsetzung aber ein voller Erfolg. Durch den Abend führte Kübra Sekin, eine Gebärdensprachendolmetscherin übersetzte simultan.

Kunst hängt an der Wand.

Auch Kunst wird ausgestellt.

Viel wurde über Aktivismus gesprochen, wobei Ehrich – per Webcam zugeschaltet – und Kurt eigene Referate vorbereitet hatten. Ehrich ging dabei auf die Geschichte der Trans-Emanzipation in den USA ein. Kurt referierte über die Italo-Amerikanerin Silvia Federici, die sich vorrangig mit marxistischer und feministischer Globalisierungskritik befasste. Ihr ging es um Chancengleichheit für den globalen Süden und die Rechte Indigener.

Neben dem Programm gab es im Keller des Theaters eine Ausstellung mit Bildern von verschiedenen Künstlern und Gedichten zu sehen, die auch noch in den kommenden Tagen einlädt.

Für die kommenden Veranstaltungen des Festivals sind noch Tickets erhältlich. Zu erwerben sind sie online oder vor Ort.

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