Kölner Notfonds für EnergieMariele Millowitsch hilft und ruft zur Solidarität auf

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Die Schauspielerin Mariele Millowitsch steht neben einem Bulli und lächelt.

Die Kölner Schauspielerin Mariele Millowitsch

Der langjährige Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter ruft einen Notfonds ins Leben – die Schauspielerin Mariele Millowitsch engagiert sich und wünscht sich die Solidarität aller Besserverdienenden.

Der ehemalige Südstadtpfarrer Hans Mörtter hat einen Notfonds für Menschen initiiert, die die finanziellen Belastungen durch Inflation und gestiegene Energiepreise nicht aus eigener Kraft stemmen können. Die Kölner Schauspielerin Mariele Millowitsch hat als erste eine beträchtliche Summe für den Fonds zur Verfügung gestellt.

Ich fühle mich ganz hilflos, wenn ich sehe, dass Menschen nicht mehr wissen, wie sie morgen ihren Einkauf bezahlen sollen
Mariele Millowitsch

„Wir leben in einer Zeit der Krisen, in der es Menschen, die ohnehin weniger haben, besonders schwer haben“, sagte Millowitsch dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Ich fühle mich manchmal ganz hilflos, wenn ich sehe und lese, dass Menschen nicht mehr wissen, wie sie morgen ihren Einkauf oder ihre Miete bezahlen sollen.“

Sie würde sich wünschen, dass „möglichst alle Menschen, die am Ende des Monats Geld übrighaben, solidarisch sind mit denen, die nicht mehr schlafen können, weil sie nicht wissen, wie sie ihr Leben finanzieren sollen“, so Millowitsch. Sieben Familien kann der Notfonds mit Millowitschs Hilfe für die nächsten Monate über die Runden helfen.

„Es gibt dutzende weitere, viele Alleinstehende, vor allem alleinerziehende Mütter, denen wir ebenfalls helfen müssen“, sagt Hans Mörtter. Auch die staatlichen Unterstützungen, die die Mehrkosten bei den Energiepreisen zum Teil ausgleichen sollen, hülfen nur bedingt. „Es gibt sehr viele Menschen, die schon an der Bürokratie scheitern. Wir stehen vor riesigen Aufgaben, die wir nur solidarisch bewältigen können.“

Der Notfonds steht noch am Anfang. „Schon jetzt haben viele Menschen ihre Hilfsbereitschaft signalisiert, zum Beispiel auch eine Bekannte von mir aus der Immobilienbranche, die eine größere Summe spendet“, sagt Mörtter. Genau solche Signale seien jetzt wichtig.

Millowitsch unterstützt Energie-Soli

Mariele Millowitsch gefällt die Idee eines Energie-Solis für Besserverdienende, den jüngst die Wirtschaftsweisen vorgeschlagen haben. „Wenn nicht jetzt Zeit ist für Solidarität, wann dann?“

Bei einem Geburtsessen mit Freunden wird Millowitsch eine Spardose für die Kölner Tafel aufstellen. „Der Verein bekommt inzwischen viel zu wenig Spenden und hat auch nicht mehr genug Ehrenamtler, um der immer größeren Nachfrage nachzukommen“, sagt Millowitsch. „Gefragt ist hier der Staat, der nicht zusehen darf, dass immer mehr Menschen in Armut geraten.“

Wer den Notfonds Energie unterstützen möchte, kann sich an den Verein Südstadt-Leben wenden.

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