Unfallermittlung in KölnPolizei schließt auch Versäumnisse der KVB-Fahrerin nicht aus

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Zwei Stadtbahnen sind an der Einmündung zum Mauritiussteinweg am Neumarkt zusammengestoßen.

Köln-Innenstadt – Nach dem folgenschweren Zusammenstoß zweier Straßenbahnen am Neumarkt (hier lesen Sie mehr) am Montag ist die Unfallursache noch unklar. Nachdem der Fahrer (57) der Linie 1 das Krankenhaus noch am selben Tag wieder verlassen konnte, befindet sich auch die Fahrerin (42) der Linie 7 nach Angaben der KVB auf dem Weg der Besserung. Voraussichtlich noch diese Woche, so heißt es, könne sie die Klinik womöglich schon wieder verlassen.

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Auch 13 Fahrgäste waren bei dem Zusammenstoß am Montag gegen 8.15 Uhr auf der Kreuzung Hahnenstraße/Mauritiussteinweg verletzt worden, nach bisherigen Erkenntnissen aber offenbar nur leicht. Elf weitere Fahrgäste waren unverletzt geblieben.

Köln: Technischer Fehler oder menschliches Versagen bei Unfall am Neumarkt?

Laut Polizei dauert die Untersuchung zur Ursache an. Infrage kommen nach wie vor ein technischer Defekt und menschliches Versagen. Statt vom Neumarkt geradeaus in Richtung Rudolfplatz zu fahren, war die Bahn der Linie 7 nach links abgebogen und frontal gegen den Zug der Linie 1 geprallt, der vom Rudolfplatz zum Neumarkt unterwegs war.

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Sollten die Überprüfungen von Polizei und KVB ergeben, dass sowohl die beiden Bahnen als auch die Weiche und die Signalanlage an der Unfallstelle einwandfrei funktioniert haben, erhärteten sich die Vermutungen, dass die Fahrerin womöglich gleich zwei Fahrfehler begangen haben könnte. Zum einen könnte sie weitergefahren sein, obwohl ihre Signalampel nicht den dafür erforderlichen Rechtspfeil angezeigt hätte, zum anderen wäre sie ohnehin gehalten gewesen, vor der Weiche zu stoppen. Das regelt das so genannte Begegnungsverbot aus der KVB-internen Dienstanweisung für den Fahrdienst. Demnach soll grundsätzlich vermieden werden, dass zwei Bahnen gleichzeitig über dieselbe Weiche fahren. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn es kann ja immer passieren, dass eine Weiche mal nicht funktioniert“, erläutert ein KVB-Fahrer im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Fahrer verständigen sich untereinander

Warten muss dann jeweils der Zug, der auf die Weichenspitze zufährt – im vorliegenden Fall wäre das die Linie 7 gewesen, die dann fälschlicherweise nach links abgebogen war. „Oft verständigt man sich als Fahrer auch untereinander, wer zuerst fährt.“

Anders als im U-Bahn-Bereich, wo die Züge wegen der höheren Geschwindigkeiten und schlechteren Sichtverhältnisse technisch überwacht und notfalls automatisch gestoppt werden, fahren die Fahrer oberirdisch fast überall im Liniennetz auf Sicht. Somit ist es unter anderem auch möglich, Signale zu überfahren.

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