Kölner Masterplan Stadtgrün„Konflikte mit dem Wohnungsbau vermeiden“

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Der Blick auf den Beethovenpark in Sülz.

Köln – Das Umweltdezernat hat den umfangreichen „Masterplan Stadtgrün“ vorgestellt. Mit ihm sollen im ganzen Stadtgebiet Natur- und Freiflächen sowie Frischluftschneisen langfristig gesichert und weiterentwickelt werden. Er soll auch bei künftigen Bebauungsplänen berücksichtigt werden. Teile der Politik sorgen sich, dass dadurch vor allem Areale in Außenbereichen der Stadt für dringend benötigte Wohnbebauung nicht genutzt werden dürfen.

„Das Kölner Stadtgrün ist überlebenswichtig für unsere Stadt, mit dem Masterplan können wir es endlich konsequent erfassen, schützen und erweitern“, kommentiert Christiane Martin, Fraktionschefin der Grünen. „Er sichert langfristig unsere natürlichen Wasserspeicher, Frischluftschneisen und Rückzugsräume für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten. Auch die Menschen in Köln werden nachhaltig profitieren, durch erfrischende Kühle im Sommer, saubere Luft und Erholung im Grünen.“

Masterplan setzt Kernziel gut um

„Die Verwaltung unter der Federführung der beiden Dezernenten Markus Greitemann und William Wolfgram hat den im März 2021 initiierten Prozess sehr zügig umgesetzt. Als das Ratsbündnis im vorigen Jahr den Masterplan in Auftrag gegeben hat, war die Komplettierung und Sicherung der Grünflächen das Kernziel. Das ist offenbar gut umgesetzt worden“, sagt CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz. „Bei aller Notwendigkeit von Grünflächen müssen Konflikte mit dem Wohnungsbau so gut es geht vermieden werden. Wir müssen einen gesunden Mittelweg finden zwischen klimagerechter Flächennutzung und den Wohnbedürfnissen einer wachsenden Stadt.“

Rafael Struwe, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagt: „Grünflächen zu schützen ist ein wichtiges Anliegen, das wir unterstützen. Der Masterplan darf dabei nicht zur Wohnbaubremse werden.“ Für die Sozialdemokraten sei es wichtig, „dass in den Außenbezirken auch weiterhin Wohnungsbau klimaverträglich möglich ist und in den dicht bebauten Innenstadtbereichen auch genügend Grünflächen angelegt werden“.

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Michael Weisenstein, Fraktionsgeschäftsführer der Linken, begrüßt der Masterplan. Man müsse darauf achten, dass Grünflächen vor allem in jenen Stadtteilen entwickelt würden, in denen auch wirklich zu wenige vorhanden seien. „Und wir müssen gucken, dass Wohnungsbau nicht verunmöglicht wird.“ Die Wohnungsbauziele Kölns seien „ohne Flächen im Außenbereich nicht zu schaffen“.

Rolf Albach, umweltpolitischer Sprecher der FDP, verweist ebenfalls auf einige „Konflikte“ des Masterplans mit dem künftigen Regionalplan, über den derzeit beraten wird. Laut Masterplan könnten manche Bereiche von Bebauungen ausgenommen werden, die im Regionalplan als Baufläche in Erwägung gezogen werden. Im Grundsatz sei der Masterplan aber „fachlich in Ordnung“.

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