Mehr Rad-Unfälle, mehr DiebstähleKölner Polizei kontrolliert Fahrrad- und Autofahrer

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Die Polizei hat am Mittwochnachmittag Kontrollen in Köln durchgeführt.

Köln – Die Polizei hat am Mittwoch an mehreren Stellen in Köln Fahrrad- und Autofahrer kontrolliert. „Die Unfallzahlen, insbesondere mit Radfahrern, sind sehr hoch“, begründete Polizeisprecher Christoph Schulte die Aktion.

2016 seien erstmals in Köln mehr als 2000 Radfahrer bei Unfällen verletzt worden, vier starben. Im ersten Halbjahr dieses Jahres habe sich der Trend fortgesetzt: 932 Radfahrer wurden verletzt, zwei kamen bei Unfällen ums Leben.

Sind Autofahrer schuld, was sie laut Statistik in 50 Prozent der Fälle sind, liegt es meistens daran, dass sie Radlern die Vorfahrt nehmen oder beim Abbiegen nicht aufpassen. „Bei den Radfahrern ist es oft die falsche Fahrtrichtung und Alkohol“, so Schulte.

70 Beamte im Einsatz in Köln

In Köln und Leverkusen waren am Mittwoch insgesamt 70 Beamte im Einsatz. An der Oskar-Jäger-Straße griffen sie einen Fahrradfahrer auf, der mit seinem Lastenrad mehrere zwei Meter lange Holzlatten transportierte. An der Ecke Universitätsstraße/Bachemer Straße wurden unter anderem zwei Motorroller aus dem Verkehr gezogen.

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Im Fokus standen bei der Aktion sowohl Radfahrer wie auch Auto- und Lkw-Fahrer.

In einem Fall hatte der Besitzer den Motor frisiert, der andere Roller hatte weder Rückspiegel noch Hinterradbremse. Außerdem ragten scharfkantige Teile hervor. „Wenn der einen Unfall mit einem Fußgänger oder einem Radfahrer hat, wären schwerste Verletzungen möglich“, so Fritz Weber, Leiter der Motorradstaffel beim Verkehrsdienst der Kölner Polizei.

Der junge Besitzer muss nun mit einem Bußgeld von 80 bis 100 Euro rechnen, außerdem musste er sein Gefährt stilllegen.

Mehr Fahrrad-Diebstähle angezeigt

Lachezar K. wurde an der Universitätsstraße angehalten, weil er mit seinem Rad gegen die Fahrtrichtung unterwegs war. 20 Euro musste der 20-jährige Student zahlen – außerdem wurde übergeprüft, ob sein Rad gestohlen war.

Denn auch in diesem Bereich gibt es schlechte Nachrichten. Wurden der Kölner Polizei im ersten Halbjahr 2016 noch 4126 Fahrrad-Diebstähle angezeigt, waren es im ersten Halbjahr dieses Jahres schon 4507.

Auch wenn er sich über den Strafzettel ärgerte: Für die Polizeiaktion hatte Lachezar K. durchaus Verständnis. Als Fahrradkurier für einen Restaurant-Lieferservice habe er schon mehrere Beinahe-Unfälle gehabt.

„Man sollte in Köln schon sehr aufmerksam sein, besonders beim Rechts-Abbiegen.“ Nach kurzer Zeit konnte er seine Fahrt fortsetzen: Sein Rad war offenbar kein Diebesgut.

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