Kommentar zum RheinuferKein Reisebus muss mitten im Kölner Rheinpanorama parken

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Die Busse parken am Rheinufer nördlich der Bastei aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. 

Die Busse parken am Rheinufer nördlich der Bastei aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. 

  • Schön ist anders: Das linke Rheinufer ist mehr Parkplatz als Promenade.
  • Seit Jahren stehen Umgestaltungen im Raum, passiert ist jedoch bisher nichts.
  • In anderen Städten ist es dabei längst normal, dass Reisebusse nicht mitten vor den Sehenswürdigkeiten parken. Ein Kommentar

In Florenz dürfen die Fahrer von Reisebussen die Touristen schon seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr bis vor die Sehenswürdigkeiten der toskanischen Stadt bringen. Sie müssen stattdessen weiter außen gelegene Parkplätze ansteuern. In Köln existiert hingegen selbst im Jahr 2019 kein Konzept, um den Reisebusverkehr zu lenken und an der Fahrt durch die Innenstadt zu hindern.

Stattdessen werden die Passagiere direkt vor dem Weltkulturerbe Dom abgesetzt – und die Fahrer stellen ihre Busse an einem zentralen Bereich des linken Rheinufers ab. Dort befindet sich statt eines für Spaziergänger und Touristen attraktiven Bereichs ein Parkplatz. Das verdeutlicht einmal mehr, wie schwer das Erbe der autogerechten Stadt in Köln nach wie vor wiegt.

Dabei ließen sich die Parkplätze problemlos kurzerhand entfernen. Dort stellen ohnehin vorwiegend Pkw-Besitzer aus Köln und dem näheren Umland ihr Fahrzeug ab. Touristen würde die Stadt damit also nicht abschrecken. Das gilt ebenso für die Busparkplätze – kein Reisebus muss inmitten des Kölner Rheinpanoramas parken. Die Stadtspitze und die Ratspolitiker müssen sich zudem die Frage gefallen lassen, wie es zusammenpasst, einerseits die Bastei zu sanieren und mit einer Außenterrasse zu erweitern und andererseits direkt daneben Autos und Busse parken zu lassen.

Positiv ist, dass die Stadtverwaltung zumindest plant, den Haltepunkt an der Komödienstraße aufzugeben und stattdessen ein Busshuttle zu einem Parkplatz in Niehl einzurichten. Der Wille allein reicht aber nicht. Es müssen jetzt auch Taten folgen – und zwar schnell.

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