Campusbesuch50 Dinge, die Sie über das Studentenleben in Köln wissen sollten

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Uni Köln 071117

Studenten an der Uni Köln

 „Nur in Köln kann es passieren, dass Studenten verkleidet in der Vorlesung sitzen. Dann weiß man: Es ist wieder Karnevalssaison“, sagt Sozialwissenschafts-Student Tikwa Müller.

Kölner Studenten bekommen Nobelpreise. So hat beispielsweise der ehemalige Student Peter Grünberg 2007 einen Nobelpreis für Physik erhalten.

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Die deutschen Nobelpreisträger Peter Grünberg (l, Physik) und Gerhard Ertl (r, Chemie) stehen am Montag (10.12.2007) nach der feierlichen Zeremonie im Konzerthaus in Stockholm zusammen.

Kölner Studenten besuchen eine der ältesten Hochschulen Europas. Gegründet wurde die Stadt-Universität 1388. 1798 wurde die Uni geschlossen und in eine Zentralschule umgewandelt. 1919 wurde der Hochschulbetrieb wieder aufgenommen – damals mit 1299 Studenten.

Die Kölner Studenten müssen zu vielen verschiedenen Uni-Gebäuden in der Stadt. Der Gebäudemix macht die Uni irgendwie aus. Neben dem alten Hauptgebäude stehen neuere Bauten, die ganz anders aussehen“, sagt Master-BWL-Student Simon Scherzer.

Die Ausbildung der Akademiker kann international mithalten: Laut aktuellem Times-Higher-Education-Hochschulranking belegt die Uni Köln Platz 145 im internationalen Vergleich. 

„Kölner Studenten sind weltoffen. Egal, wo du hingehst, sind immer mindestens zehn Nationen vertreten“,  sagt VWL-Student Niklas Hansen (22).

Ob verschiedene Kulturen, Geschichte oder Sprachen: Ein Großteil der Kölner Studenten studiert geisteswissenschaftliche Fächer. Mit knapp 15 000 Studenten ist die Philosophische Fakultät die größte  der Uni.

Unter den Absolventen der Universität  Köln sind laut  Magazin „Forbes“ drei Milliardäre. Die Hochschule liegt damit auf Platz acht der europäischen Universitäten mit den meisten Milliardären"

„An der Uni Köln einen Parkplatz zu finden, der bezahlbar ist, ist etwas für Fortgeschrittene. Dank des NRW-Tickets sind wir aber auch ohne Autos  mobil und können  durch das ganze Bundesland fahren“, sagt Maren Jensen, Studentin der Journalistenschule.

Zur Uni fährt man besser nicht mit dem Auto.

Zur Uni fährt man besser nicht mit dem Auto.

„Wir sind alle total international. Es kommen viele Studenten von überall her, und es ist echt lustig, wenn die neuen Auslandsstudenten hier ankommen und total begeistert Fotos von der Uni machen“, sagt Sozialwissenschafts-Studentin Jennifer Middendorf.

Kölner Studenten mit Kindern haben die Möglichkeit, diese in der Kita  auf dem Campus unterzubringen.

„Die Kölner Studenten haben einen schönen Platz zum Abhängen und fürs Feierabendbier direkt an der Uni – die Uni-Wiesen. Das gibt es wirklich nicht überall“, sagt VWL-Student Jan Willeken.

„In Köln haben wir eine riesige Auswahl an Studienfächern.  Hier kann ich Meteorologie in Kombination mit Geophysik studieren, das ist einmalig“, sagt Studentin Yvonne Puttkramer.

„An der Uni Köln gilt: Augen auf bei der Stundenplanwahl. Wer nicht grob auf die Distanz der Veranstaltungsräume achtet, kommt schon einmal ins Schwitzen“, sagt Studentin Antonina Gerhards, Deutsche Sprache und Literatur und English Studies.

„In den ersten Wochen der Vorlesungszeit sind so viele Studenten am Campus wie sonst das ganze Semester über nicht. Schließlich muss man seinen Platz im Kurs annehmen und ein paar Ersti-Tüten abstauben“,  nennt Gerhards einen weiteren Punkt.

„Für mich macht das Studentenleben an der Uni das Beachvolleyball-Spielen vor dem Lernen in der Bibliothek aus. Das macht echt Spaß, und danach kann ich besser lernen“, sagt BWL-Master-Student Fabi Müller.

„Kölner Studenten sind vielfältig. Es gibt so viele verschiedene Menschen an der Uni, die man zum Beispiel beim Chillen auf der Uni-Wiese oder dem Albertus-Magnus-Platz kennenlernen kann“, sagt BWL-Master-Student Leon Lüneborg.

„Die Kölner Studenten haben etwas Einmaliges in Deutschland: Direkt nach der Uni kann man super zum Grüngürtel gehen und dort grillen oder was trinken“, meint BWL-Student Stefan Dorf.

Bewerber für einen Studienplatz müssen gute Abiturzeugnisse vorweisen. Die Plätze in den Bachelor-Studienfächern im ersten Semester an der Uni Köln sind durch einen Numerus clausus begrenzt. Alle.

„Wir sind vermutlich die Einzigen mit einem Kiosk auf dem Campus“, sagt BWL-Studentin Tanja Krauf.

„Kölner Studenten können  in der Nähe der Universität gut feiern und Falafel essen“, sagt BWL-Student Magnus Richards.

„Die Studenten sind stolz auf Köln. Beliebte Freizeitaktivitäten für sie sind Grillen am Aachener Weiher und Kölsch trinken“, sagt Studentin Sophie, Regionalstudien China.

„Jeder Kölner Student kennt die Zülpicher Straße“, so Student Caro Kley, (21), Medien- und Wirtschaftspsychologie.

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Auf der Zülpicher Straße ist es eher ruhig.

„Die Kölner Studenten sind entspannt und in Feierlaune. Die Uni-Organisation ist ziemlich chaotisch“, sagt Anh-Thu Nguyen (23), Englisch und Medien- und Kulturwissenschaft.

„Auf den ersten Blick sind Kölner Studenten vielleicht nicht so politisch engagiert wie anderswo, aber sehr solidarisch und mit dabei, wenn was gemacht wird“, sagt Sebastian Wilms, Student für Geschichte und Theologie.

Noch mehr Tipps und Fakten zu Karneval an der Uni, Grillen am Aachener Weiher und veganem Essen gibt es hier

„Die Studenten sitzen im Sommer oft auf der Uni-Wiese, gehen täglich in die Mensa oder ins Philcafé und regen sich über die Lüftung in der Hauptbibliothek auf“,  sagt Studentin Jana Rinne (25), Englisch, Geschichte.

„Kölner Studenten mögen den Karneval und haben eine hohe Frustrationstoleranz gegenüber der Organisation des Studiums“, so Student Dennis Hump (24), Information Systems.

Karneval Zülpicher Köln

Die Zülpicher Straße in Köln an Karneval.

„Studenten trinken Bier auf der Uni-Wiese und sitzen im Sommer auf dem Mäuerchen an der Zülpicher Straße“, sagt Student Daniel Kohn (23), Information Systems.

„Kölner Studenten sind multikulturell und offen. Sie trinken viel Club Mate“, erläutert  Baris (31), Kioskmitarbeiter.

„Kölner Studenten sind locker und geben auf den letzten Drücker ihre Arbeiten ab“, so Sahand Salami (35), Mitarbeiter eines Copyshops an der Uni.

Die Studenten besuchen eine „exzellente“ Universität: Seit dem Jahr 2012 wird die Kölner Hochschule durch die Exzellenzinitiative der Länder und des Bundes gefördert.

„Es ist typisch, draußen vor der Uni auf dem Boden zu sitzen und mit Albertus Magnus zu posen“, sagt Studentin Mareike Storb (21), Theologie und Sport.

Albertus Magnus

Gern genommenes Fotoobjekt: Albertus Magnus.

„Wir treiben bei jedem Wetter Sport auf den Uni-Wiesen und schwänzen am 11. 11. die Vorlesungen“, so  Storb weiter.

„Die Uni hat  die perfekte Größe. Hier konzentriert sich alles. Du triffst deine Freunde innerhalb von zehn Minuten, wenn du das Fahrrad nimmst“ sagt Studentin Athina, VWL.

„Die Kommilitonen sind herzlich und offen. Ich finde aber, es gibt Vorurteile gegenüber Jura-Studenten. Zum Beispiel, dass sie nicht bodenständig sind. Aber das ist hier in Köln überhaupt nicht so. Die Professoren sind auch immer sehr nett und nicht abgehoben“, sagt Jura-Student Meltem.

„Hier feiern alle Karneval, auch die Studenten, die von woanders herkommen“, sagt Jura-Studentin Nica.

„Viele Studenten finden keine Wohnung“, sagt Jura-Doktorand Georg Dietlein.

Die Absolventen der Uni Köln ohne Promotion sind beim Masterabschluss im Schnitt 26 Jahre alt.

„BWL ist an der Uni Köln relativ frei, jeder darf sich selbst aussuchen, welche Kurse und Veranstaltungen er besucht  und wo er sein  Auslandssemester macht“, erklärt William Liu, BWL-Doktorand

„Die Kölner Studenten sind umweltfreundlich: Kaum einer fährt hier Auto, die meisten sind in der Stadt klimafreundlich mit der Bahn oder dem Fahrrad unterwegs“, sagt Katharina Alex, die Medienmanagement  an der Rheinischen Fachhochschule studiert.

„Die Kölner Studenten haben in der Mensa einen Ort für Klatsch und Tratsch, Freude und Trauer, Vor- und Nachklausurzeit – eher ein riesiges Wohnzimmer als eine Mensa. Mit unbequemeren Sitzmöglichkeiten, aber einem ständigen Kommen und Gehen von Freunden. Es fehlt nur noch ein Wasserspender“, sagt Student Stefan Matthias Pape, Sozialwissenschaften.

Eines der Bauprojekte an der Universität zu Köln.

Eines der Bauprojekte an der Universität zu Köln.

Mehrere Studenten an der Uni Köln sind  nach ihrem Abschluss zu bekannten Persönlichkeiten geworden. Zum Beispiel der ehemalige Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach (CDU), die Journalistinnen Anne Will und Marietta Slomka sowie Ex-Landesfinanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD).

Die angehenden Akademiker haben die Qual der Wahl. Sie können aus 335 Studiengängen (Stand 2016) im Bereich Bachelor und Master wählen, darunter auch ungewöhnliche Studiengänge wie: Meteorologie, Niederlandistik, Skandinavistik/Fennistik, Südasien- und Südostasien-Studien.

„Die Kölner Studenten sind praxisorientiert. Hier hat man viele Möglichkeiten, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Ein Kommilitone und ich haben gerade  zum Beispiel ein Festival organisiert“, sagt Marco Münzer, der an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft Medien- und Eventmanagement  studiert.

„Kölner Studenten habe ich als engagierte, zielstrebige Persönlichkeiten kennengelernt. Neben dem Erwerb der Fachkenntnisse während des Studiums sind dies genau die Fähigkeiten, die den Einstig in das Berufsleben leichter machen“, sagt  Franziska Völckner, Professorin für BWL und Direktorin des Seminars für Marketing und Markenmanagement.

„Wenn man eines lernt, dann ist es definitiv Selbstständigkeit. Sei es der Semesterbeitrag oder das Auslandssemester, in Köln bekommst du nichts geschenkt. Man wird hin und her geschickt, muss viel rumtelefonieren und bekommt nicht mal Erinnerungsmails, wie zum Beispiel beim Überweisen des Semesterbeitrags. Das ist an vielen Unis und Hochschulen anders“, sagt Studentin Myriel Desgranges, Literaturwissenschaften.

Studenten in einer Vorlesung.

Studenten in einer Vorlesung.

„Wir haben den besten Krautsalat der Welt in der Mensa. Das Essen dort ist überhaupt lecker, und wer an Studien teilnimmt, kriegt Schokolade  und Kaffee umsonst“, schwärmt Isabel Nebl, BWL-Studentin.

Kölner Studenten lernen an der zweitgrößten Hochschule in Deutschland. In diesem Wintersemester besuchen 49 538 Studenten die Vorlesungen. 5172 davon sind ausländische Studenten. Unterrichtet wird der akademische Nachwuchs von etwa 650 Professoren an sechs Fakultäten.

„Als Veganerin habe ich an der  Uni keine Probleme. Denn ich kann wählen – zwischen acht verschiedenen Mensen. Über die Mensa-App sehe ich direkt, was angeboten wird. Da finde ich immer ein Gericht, was ich essen kann und was mir schmeckt“, so Studentin Lili Dodd, Sozialwissenschaften, drittes Semester.

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