Abo

Mitgefühl im NetzKölner Zoo musste Kamelstute Lea einschläfern

2 min
Kamelhufe auf Gras.

Der Kölner Zoo musste die Kamelstute Lea einschläfern. Die Entscheidung wurde von einem Experten-Team mitgetragen.

Die Kamelstute Lea wurde nur 22 Jahre alt. Ein Experten-Team trug die schwere Entscheidung mit.

Trauer im Kölner Zoo: Die 22-jährige Trampeltierstute Lea ist am Dienstag (16. Dezember) eingeschläfert werden. Das gab der Kölner Zoo am 17. Dezember auf Facebook bekannt. Als Grund nennt er, dass sie schon seit längerer Zeit unter Arthrose gelitten habe. Sie konnte nur schwer laufen, das Aufstehen gelang ihr nur unter Schmerzen. 

Lea sei schon länger in tiermedizinischer Behandlung gewesen. Während die Maßnahmen vielversprechend begannen, zeigte sie in den letzten Wochen nicht mehr den „gewünschten Erfolg“, heißt es in dem Beitrag.

Daraufhin sei die Stute am vergangenen Donnerstag (11. Dezember) eingehend und unter Vollnarkose untersucht worden. Dabei diagnostizierte die veterinärmedizinische Abteilung des Zoos bei Untersuchungen, für die auch eine externe Pferdetierärztin hinzugezogen wurde, eine „hochgradige Arthrose der unteren Halswirbelsäule“.

Kölner Zoo: Kamel hatte Arthrose der unteren Halswirbelsäule

Gemeinsam stellten die Expertinnen und Experten fest, dass Lea weiteres Leiden erspart bleiben sollte – und entschlossen, sie einzuschläfern.

Der Sprecher des Zoos erklärt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, die Krankheit äußere sich „in Schmerzen, veränderter und eingeschränkter Motorik sowie schweren Problemen bei Gang und Aufstehen“. Es handele sich dabei um Verschleiß, der – ähnlich wie beim Menschen – sehr individuell auftrete. Dies käme auch bei wildlebenden Tieren vor. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines im Zoo lebenden Kamels liege bei etwa 40 Jahren.

Die Stute war am 5. Juli 2003 im Kölner Zoo geboren worden. Ihre Eltern trugen die Namen Pavel und Hera. Leas im Jahr 2023 geborene Tochter Kaya lebt weiterhin zusammen mit der Stute Charlotte in der Trampeltieranlage. Sie sind jetzt zu Zweit in dem Gehege.

Nutzer äußern Mitgefühl und Kritik

Unter dem Beitrag drücken viele Menschen ihr Mitgefühl aus. „Ich hatte es schon letzten Donnerstag befürchtet, da der Wagen der Tierärztin an der Anlage stand und Lea nicht zu sehen war. Liebe Tierpfleger, ich fühle mit Euch“ kommentiert eine Nutzerin. Aber auch Kritik findet sich, wie dieser beispielhafte Kommentar zeigt: „Für das Trampeltier tut es mir leid. Hoffe, dass es ihm jetzt gut geht. Andere Seite der Medaille. Kölner Zoo schläfert ja gerne ein“.

Im Juli 2025 erst hatte der Kölner Zoo neugeborene Löwenbabys einschläfern müssen, die von der Mutter abgelehnt worden waren. Sie hatte sich mehr um ihre älteren Jungen gekümmert. „Es ist evolutionär bedingt, dass eine Löwenmutter sich nur um die Jungtiere kümmert, die die größten Chancen haben, durchzukommen, also in dem Fall um die noch nicht unabhängigen, älteren Jungtiere“, erklärte der Zoo damals dieser Redaktion.