Kollegen belogenKölnerin veruntreut und verzockt 300.000 Euro

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Köln – Dorothee S. (52, Name geändert) hatte als Assistentin der Geschäftsleitung eines mittleren Kölner Pharma-Unternehmens einen angesehen Job. Niemand außer dem Geschäftsführer wusste, dass die Frau wegen Betrugs eine Haftstrafe absitzen musste, im offenen Vollzug war und nur der Fürsprache ihres Chefs den sie privat gut kannte, ihren Arbeitsplatz verdankte.

Sie dankte es ihm allerdings nicht. Noch während des offenen Vollzugs wurde sie wieder rückfällig, schrieb Rechnungen doppelt aus, und schrieb die zweite Rechnung mit ihren eigenen Kontodaten. Das fiel über Jahre niemanden weiter auf. Insgesamt zweigte die Sekretärin auf diese Weise fast 300000 Euro für sich ab.

Selbst Gehalt erhöht

Das Geld, so sagte sie jetzt im Prozess, habe sie im Casino verspielt, sie leide schon seit Jahren an Spielsucht. Psychische Erkrankungen, darunter eine Borderline-Störung, bestätigten ärztliche Atteste, die sie vorlegte.

An ihrem Arbeitsplatz flog der „gewerbsmäßige Betrug“, so die Anklage, erst auf, als sie besonders dreist begann, sich eigenmächtig das Gehalt zu erhöhen. Ihr uneingeschränktes Schuldanerkenntnis verhalfen ihr vor Gericht jetzt zu einer milden Strafe. Zudem gingen die Richter angesichts der psychischen Erkrankungen von einer verminderten Schuldfähigkeit der Angeklagten aus. In einem Arbeitsgerichtsprozess hatte die Sekretärin bereits ein Anerkennungsurteil akzeptiert, in dem sie sich verpflichtete, den Schaden wieder gut zu machen. Deshalb blieb ihr trotz einschlägiger Vorstrafe ein Gefängnisaufenthalt erspart: Sie erhielt eine zweijährige Bewährungsstrafe.

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