Kommentar zur HerkulesstraßeDie Stadt Köln muss die Massenunterkünfte schließen

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Flüchtlingsunterkunft Herkulesstraße

Die Notunterkunft Herkulesstraße

  • 31 Bewohner in der Kölner Unterkunft sind positiv auf die Corona-Mutanten getestet.
  • Die Stadt hat die vorherigen Warnungen nicht beachtet.

Köln – Schon vor der europäischen Flüchtlingskrise 2015 war bekannt, dass Massenunterkünfte die denkbar schlechteste Lösung zur Unterbringung von Menschen sind. Die Stadt Köln hat das ehemalige Straßenverkehrsamt an der Herkulesstraße damals ungeachtet aller Warnungen ausgebaut.

In Spitzenzeiten lebten dort 700 Menschen eng an eng und unter fragwürdigen Bedingungen. Dafür mag es für einen kurzen Zeitraum der Not eine gewisse Berechtigung gegeben haben, weil die Stadt nicht genug Wohnraum für Geflüchtete vorbereitet hatte. Auf Dauer hätte die Herkulesstraße aber niemals ein Eckpfeiler der Flüchtlingsunterbringung in Köln bleiben dürfen.

Wie fragwürdig das Konzept der Massenunterkunft grundsätzlich ist, hat sich in der Corona-Pandemie erwiesen. Wenn Menschen dazu gezwungen sind, Sanitär- und Essräume zu teilen, wird es schwierig, den zur Vermeidung von Infektionen notwendigen Abstand einzuhalten. Eine Studie der Universität Bielefeld kam bereits im Mai 2020 zu der Erkenntnis, dass Sammelunterkünfte besonders gefährdet sind, zu Hotspots für Corona-Infektionen zu werden.

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Insofern stellt sich die Frage, warum die Stadt trotz besseren Wissens an der Herkulesstraße festhielt und somit einen Ausbruch in Kauf nahm. Dass es sich auch noch um das mutierte Virus handelt, verdeutlicht, wie gefährlich eine Massenunterkunft nicht nur für die Bewohner sein kann. Das Virus findet seinen Weg von dort aus auch problemlos in andere Teile der Stadt. Es ist an der Zeit, Massenunterkünfte dieser Art endgültig zu schließen.

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