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KommunalwahlenKölner Linke wollen vier Wahlkreise direkt gewinnen

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Jan Schiffer, neuer Co-Parteichef der Kölner Linken.

Jan Schiffer, neuer Co-Parteichef der Kölner Linken.

Jan Schiffer ist der neue Co-Vorsitzende an der Seite von Nadine Mai. Das Duo will die Partei zu einem ähnlichen Erfolg führen wie bei den Bundestagswahlen. 

Mit neuem Co-Vorsitzenden und ehrgeizigen Zielen starten die Kölner Linken in den Kommunalwahlkampf. Der 24-Jährige Jan Schiffer, von 2020 bis 2022 Sprecher der Linken Jugend auf Bundesebene, setzte sich bei einer Mitgliederversammlung der Kölner Linken mit 103 zu 23 Stimmen bei 14 Enthaltungen gegen Klaus Heber-Okon durch. Damit folgt Schiffer auf den bisherigen Co-Vorsitzenden Martin Vogel, der nach den Bundestagswahlen zurücktrat, um sich ganz auf seinen Hauptberuf als Steuer-Referent für die Bundestagsfraktion der Linken zu konzentrieren. 

Gemeinsam mit Co-Parteichefin Nadine Mai will Schiffer den Schwung aus dem guten Ergebnis der Linken bei den Bundestagswahlen mit in den Kommunalwahlkampf nehmen. Entsprechend forsch formulierte die Partei jetzt in einer Mitteilung ihre Ziele für den 14. September: „Die Partei strebt in vier ausgewählten Wahlkreisen gezielt den Gewinn von Direktmandaten an“, heißt es darin. In Chorweiler 2, Kalk 1, Kalk 2 und Mülheim 4 sehe man gute Chancen für die Kandidaten der Linken.

Kölner Linke wollen ihre Anzahl von aktuell sechs Ratsmitgliedern bei den Kommunalahlen im Herbst deutlich erhöhen

Das sind: Dena Shafi in Chorweiler 2, Denis Badorf in Kalk 1, Isabel Gerken in Kalk 2 und Attila Gümüs in Mülheim. Bei den Bundestagswahlen hatten die Linken in Köln knapp 15 Prozent der Zweitstimmen erhalten und Schiffer sagt: „Wir glauben, dass wir bei den Kommunalwahlen daran anknüpfen können.“ Ziel sei es, die Anzahl von jetzt sechs Ratsmitgliedern deutlich zu erhöhen. „Wir sind nicht mehr eine Kleinstpartei, die ein soziales Korrektiv für SPD und Grüne ist“, sagt Schiffer: „Wir können Themen setzen und Dinge bewegen.“ Zumindest ist die Hoffnung darauf nach den jüngsten Bundes-Erfolgen groß. 

In Köln habe man nach wie vor einen Zulauf an Parteimitgliedern, sagt der neue Co-Vorsitzende. Von 2000 Mitgliedern sei man im vergangenen halben Jahr bis auf rund 3000 Mitglieder angewachsen. Bislang hat die Linke in Köln noch nie einen Wahlkreis direkt gewonnen. „Aber in Kalk waren wir schon nah dran“, sagt Schiffer. Und in Chorweiler kämpfe man aktuell mit viel Präsenz um jede Stimme. „Da ist die AfD unser Hauptkonkurrent und wir setzen auf eine Nichtwählerinnen- und Nichtwähler-Strategie.“ Heißt? „Wir wollen jene, die schon aufgegeben haben, für uns gewinnen.“ 

Jan Schiffer studiert im Master Lehramt Sozialwissenschaften und Philosophie, in die Partei der Linken sei er eine Woche nach seinem 14. Geburtstag eingetreten, dem Mindestalter für einen Parteieintritt. Seine Mutter sei alleinerziehende Sozialhilfeempfängerin gewesen, „da waren die Linken für mich politisch eine naheliegende Option“. Sein erster Kommunalwahlkampf als Parteichef geht für Schiffer am 25. Mai so richtig los. Dann starten die Kölner Linken und ihr OB-Kandidat Heiner Kockerbeck bis zum 1. Juni ihre „Aktionswoche“ mit Bildungsangeboten, Podiumsdiskussionen und Haustürgesprächen vor allem in Kalk, Chorweiler und Mülheim.