Konzert in Köln„Wolfmother“ verbreiten gute Laune mit australischem Riff-Gewitter

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Andrew Stockdale von Wolfmother ist in sein Gitarrenspiel vertieft. Im Hintergrund glimmen die Bühnenscheinwerfer.

Andrew Stockdale von der australischen Rockband Wolfmother im Kölner Carlswerk Victoria.

Nach siebenjähriger Pause trat der Australier Andrew Stockdale mit seiner Band Wolfmother wieder in Köln auf.

Beim Stichwort „australische Rockmusik“ kommt man an Namen wie AC/DC, Midnight Oil, Rose Tattoo oder Airbourne nicht vorbei. In diesen Reigen darf sich inzwischen eine weitere Band problemlos einreihen.

Infolge des 2005 erschienenen, selbst betitelten Debütalbums wurden Wolfmother etwa vom Musikmagazin „Rolling Stone“ in einer Top 10 von Bands, die man im Auge behalten sollte, genannt. Kein schlechter Start für Bandleader und Mastermind Andrew Stockdale.

Wolfmother in Köln: Ein Regisseur ist der größte Fan

Ein großer Fan der Band ist übrigens der amerikanische Regisseur Todd Phillips, der in nicht weniger als fünf seiner Kinofilme Songs von Wolfmother spielen ließ. Unter anderem in jedem Teil der Erfolgs-Triologie „Hangover“.

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Am Freitagabend im Carlswerk Victoria an der Mülheimer Schanzenstraße legten die Australier gleich los wie die Feuerwehr. Ein paar der größten Band-Hits direkt zu Beginn legten die Messlatte hoch. Auf den Opener „Dimension“ folgten recht früh unter anderem „Woman“ und „White Unicorn“.

Eine Stimme wie Robert Plant

Der Sound des Trios lehnt sich an den der alten Genre-Heroen wie Led Zeppelin, Black Sabbath oder Deep Purple an. Daraus entwickelte Stockdale eine eigene Klangsignatur für seine Gruppe. Stockdales Singstimme ähnelt denen von Robert Plant (Led Zeppelin) oder Ozzy Osbourne (Black Sabbath).

Gitarrist und Sänger Andrew Stockdale spielt sein Instrument am Bühnenrand. Die Bühne ist in oranges und rotes Licht getaucht.

Andrew Stockdales Stimme erinnert an Robert Plant oder Ozzy Osbourne.

Ein wenig stach „Apple Tree“ heraus. Der Song erinnert eher an britischen Punkrock. Dem Publikum gefiel der forsche Ritt durch die Band-Diskografie sichtlich. Stockdale ließ sich treiben und unterbrach den musikalischen Strom nur gelegentlich durch knappe Ansprachen.

Wolfmother spielen bei Köln-Konzert viele Songs der ersten drei Alben

Befürchtungen, das hohe Niveau zu Beginn der Show würde im weiteren Verlauf absacken, zerstreuten sich im Riff-Gewitter des Trios. Beinahe ekstatisch zelebrierten Wolfmother mit „New Moon Rising“ einen weiteren Hit. Den hektischen Takt, von Schlagzeuger Hamish Rosser vorgegeben, klatschten die Fans tapfer mit. Ein Fan, der sich im Stile einer Augenmaske einen blauen Streifen ins Gesicht gemalt hatte, verlor sich ausgelassen tanzend in der Musik.

Es fiel auf, dass die Auswahl der Stücke überwiegend aus den ersten drei Studioalben zusammengestellt worden war. Auf „Joker & The Thief“ hatte der Großteil des Publikums ganz offensichtlich am meisten gewartet. Als letzte Nummer vor dem Zugaben-Block geschickt in die musikalische Dramaturgie der Show eingeflochten.

Die Frage nach dem gelungenen Abschluss

Nun blieb nur noch die Frage zu klären, nachdem der populärste Song des Trios bereits gespielt war, wie der Abend zu einem gelungenen Abschluss kommen sollte. Vor der Auflösung gab es aber erstmal „Rock’n‘Roll Survivor“ und „Mind’s Eye“.

Zum Ende verneigten sich Wolfmother schließlich vor den Künstlern, deren Erbe sie angetreten sind. Eine Coverversion des Led-Zeppelin-Klassikers „Rock And Roll“ rundete die Show ab, die ganz in der Tradition der alten Rock-Größen ablief, dabei aber nie wie ein billiger Abklatsch wirkte.

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