„Krippche luure“ hat in Köln und dem ganzen Rheinland eine lange Tradition. Das drückt sich auch im Vereinswesen aus: So feiert die Landesgemeinschaft der Krippenfreunde in Rheinland und Westfalen bereits ihr 100-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums gibt sie in Kooperation mit dem Weltkrippenverband „Universalis Foederatio Praesepistica“ eine Papierkrippe heraus – mit Kölner Motiven.

„Das ist etwas Neues und wird es so nicht mehr geben“, sagt Caroline Maria Weber, Vorsitzende der Landesgemeinschaft. Insgesamt gehören dem Weltkrippenverband 20 Vereine aus Europa, Nord- und Südamerika an. Reihum entwirft jeder einmalig eine Papierkrippe. Die Version aus Rheinland und Westfalen ist die dritte Sonderedition des Weltkrippenverbands.

Mutter und Sohn gestalten Krippe

Dass sich die Geburt von Jesus Christus in Köln zuträgt, ist unverkennbar. Die Strebepfeiler des Doms, das Hänneschen-Theater und die Basilika St. Gereon fallen sofort ins Auge. Die Heiligen Drei Könige sind mit einem Kahn am Rheinufer gelandet und machen sich durch das Dreikönigenpförtchen auf den Weg zur Krippe. Ein Köbes, ein Lappenclown und zwei Dom-Messdiener tun es ihnen gleich.

Die Papierkrippe ist das Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit von Mutter und Sohn. Künstlerin Regine Weber, die jährlich Motive für den Kölner Krippenweg in Aquarelltechnik entwirft, gestaltete die Figuren, Künstler und Architekt Matthias Weber, der in den vergangenen Jahren schon mehrere zeitgenössische Papierkrippen fertigte, Szenerie und Gebäude.

Papierkrippen erleben Renaissance

„Papierkrippen galten lange als ‚Arme-Leute-Krippen‘“, sagt Weber. Mittlerweile erfahre das Genre aber eine Renaissance. „Es erscheinen nicht nur Reprints von historischen Ausschneidekrippen, sondern auch viele Papierkrippen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler“, so die Vorsitzende. „Umso schöner, dass wir mit unserer Papierkrippe Krippenfreunden in aller Welt etwas über uns hier in Köln erzählen.“

„Die Krippe ist bewusst so konzipiert, dass keiner daran scheitert“, erklärt sie lachend. Mit ungefähr 65 Zentimetern Breite, 25 Zentimetern Tiefe und 35 Zentimetern Höhe sei sie außerdem im aufgebauten Zustand nicht zu groß und nehme auch in kleineren Wohnungen nicht zu viel Platz weg. „Die vorherige Sonderedition kam aus Tschechien, war gut einen Meter breit und hoch und bestand aus hundert Figuren“, ordnet Weber ein. „Da ist unsere etwas familienfreundlicher.“

Dass die Ankündigung rund 27 Wochen vor Heiligabend erfolgt, hat organisatorische Gründe, „damit frühzeitig feststeht, wie viele Exemplare es braucht“. „Nur die Anzahl der Vorbestellungen wird gedruckt“, stellt Weber klar.

Bis Ende Juni können Interessierte die limitierte Krippe bei der Geschäftsstelle per E-Mail vorbestellen. Sie besteht aus einem Set von zehn Ausschneidebögen im DIN A3-Format und enthält Hinweise zum Aufbau. Der Preis beträgt 15 Euro zuzüglich der Kosten für den Versand, der bis Oktober erfolge. „Dann ist noch genug Zeit, um die Papierkrippe aufzubauen.“

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