„Kölner Treff“Lars Eidinger über Instagram: „Ist wie Ernährung aus der Mülltonne“

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Schauspieler Lars Eidinger

Schauspieler Lars Eidinger beim Kölner Treff.

Lars Eidinger erzählte beim Kölner Treff von einer wegweisenden Begegnung in Australien. Marika Kilius ließ sich unterdessen feiern.

Moderatorin Bettina Böttinger begrüßte zur neuesten Ausgabe des Kölner Treffs wieder einmal zahlreiche Gäste. Darunter Schauspieler Lars Eidinger, die ehemalige Eisprinzessin Marika Kilius und den Oscar-Gewinner Volker Bertelmann.

Vor allem der Auftritt von Kilius war unterhaltsam und dabei durchweg beeindruckend. Nicht nur, dass die ehemalige Eiskunstläuferin und mehrfache Welt- und Europameisterin ihren 80. Geburtstag am Tag der Aufzeichnung in den WDR-Studios feierte und dafür mit Standing Ovations und einer Torte beglückwünscht wurde – auch ihre gelassene und optimistische Art und die damit verbundene Lebensfreude, sorgte bei den Anwesenden für Begeisterung.

Lars Eidinger beim „Kölner Treff“: „Ich brauche die Bestätigung von Außen“

Sie nehme das Leben nicht mehr allzu ernst und habe auch keine Angst vor dem Tod. „Der Tod ist wie ein Neuanfang“, sagte sie selbstbewusst.

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Das Gespräch mit Schauspieler Lars Eidinger, welcher aktuell mit einer Dokumentation über sich selbst („Lars Eidinger - Sein oder Nichtsein“) auf der Leinwand zu sehen ist und beim Kölner Treff mit einem auffälligen Glitzer-Oberteil erschien, entpuppte sich ebenfalls als sehr privat. Und so ließ der 47-Jährige tief blicken, als er ganz offen erzählte: „Ich brauche die Bestätigung von Außen, um mich selbst wertzuschätzen. Weil ich das selbst nicht kann.“

Lars Eidinger verunglimpft Instagram im „Kölner Treff“

Mit dieser Feinfühligkeit und Ehrlichkeit erzählte Eidinger auch, wie es dazu kam, dass er seinen Instagram-Account von einem auf den anderen Tag gelöscht hat. Ein Erlebnis in Australien brachte ihn dazu. Zuerst beobachtete er Kängurus in der Wildnis, welche die Freiheit genossen. Wenige Tage später kam ihm an einer Tankstelle dann ein Känguru sehr nahe. Ein Ranger erklärte ihm dann, dass dieses Känguru durch die Nähe zu den Menschen seine Scheu, aber auch seinen Instinkt verloren hätte. So ähnlich sei es mit Social Media: „Instagram ist wie Ernährung aus der Mülltonne“.

Oscar-Gewinner Volker Bertelmann: Mit der Trophäe im Handgepäck

Einen besonders großen Applaus gab es dann für Volker Bertelmann. Der Komponist und Pianist gewann vor Kurzem den Oscar für die Filmmusik des Kriegsfilms „Im Westen Nichts Neues“. „Ich möchte Musik haben, die die Bilder zerstört“, soll Regisseur Edward Berger zu ihm gesagt haben. Und Bertelmann lieferte. Die donnernden Klänge des Netflix-Films bleiben einem lange im Gedächtnis.

Die in der ganzen Filmwelt begehrte Trophäe sorgte dann auch noch für eine Anekdote, die Bertelmann im „Kölner Treff“ erzählte. Als er am Gepäckband in Los Angeles stand und den Oscar in seinem Handgepäck hatte, wartete Bertelmann eigentlich nur darauf, von den Beamten herausgezogen zu werden. Doch die schauten nur kurz auf und antworteten auf seine Erklärung, dass ein Oscar in seinem Gepäck sei, nur: „Ah, sie sind heute schon der Vierte!“

Weitere Gäste beim „Kölner Treff“: Thomas Hermanns und Hadnet Tesfai

Daneben war auch Moderator und Komiker Thomas Hermanns zu Gast. Der 60-jährige Gründer des Quatsch Comedy Clubs kam vor alle mit einem Appell an die etwas älteren deutschen Männer in die Sendung: „Nehmt Euch ein Beispiel an Italien oder Frankreich. Dort wissen die älteren Männer, sich zu kleiden.“ Davon sei Deutschland allerdings noch weit weg. 

Moderatorin Annabell Neuhof erzählte ein paar nette Geschichten aus ihrer erfolgreichen WDR-Sendung „Ohjaaa! Sex im Leben!“, Schauspieler Thomas Heinze erklärte, warum sich das Gefühl von Heimweh nicht auf Orte, sondern auf Menschen beziehe und Moderatorin Hadnet Tesfai erzählte von ihrer Berlinale-Begegnung mit Regisseur Steven Spielberg und Musiker Bono.

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