Clarenbachstift in Köln-BraunsfeldSenioren wohnen heller, bunter, moderner

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Das frisch sanierte Gebäude des Clarenbachstifts mit Wintergarten

Das frisch sanierte Gebäude des Clarenbachstifts mit Wintergarten

Braunsfeld – In fröhlichem Orange ist die Fassade des Clarenbachstifts erstrahlt, zumindest teilweise. Auch im Inneren hat das Seniorenheim, das mitten im lebendigen Braunsfeld an der Aachener Straße liegt, einen farbenfrohen Anstrich erhalten. Verschiedene Wandfarben in Grün, Gelb, Orange und Rot kennzeichnen die unterschiedlichen Etagen und sollen nicht nur für eine frische Atmosphäre sorgen, sondern den älteren Menschen auch die Orientierung in dem großen Gebäude erleichtern.

Das Clarenbachstift wurde gerade in einer zweijährigen Umbauphase für 6,5 Millionen Euro umfassend saniert und auf den neuesten Stand gebracht. Das neue Wohn- und Teilhabegesetz und die damit geänderte Standards in der Pflege hatten die Leitung, wie die vieler anderer Seniorenheime, dazu gezwungen, ein solches Mammutprojekt in Angriff zu nehmen. Das alte Haus war in die Jahre gekommen, der alte Eingangsbereich nicht barrierefrei, die Aufzüge waren nicht groß genug.

Neue gesetzliche Regelungen umgesetzt

Auch die Räume wurden den neuen Anforderungen an Wohnheime nicht gerecht. Danach sind pro Wohnetage ein Aufenthaltsraum für die Senioren und ein Schwesternzimmer vorgeschrieben. Vor allem müssen nunmehr 80 Prozent der Zimmer als Einzelzimmer angeboten werden. Die Bäder müssen direkt vom Zimmer aus zugänglich und von maximal zwei Zimmern aus nutzbar sein. Der Gesetzgeber verlangt zudem größere und vor allem rollstuhlgerechte Bäder. Im Clarenbachstift mussten zudem die Elektrik-, die Wasserleitungen saniert werden.

Für den großen Umbau mussten die Bewohner mit ihrem Hab und Gut in ein benachbarte Haus umziehen – und schließlich wieder zurück. Das Clarenbachstift mutierte zur Baustelle. Die Leiterin, Irina Helmert, schilderte bei der feierlichen Neueröffnung einige Einblicke in die schwierige Zeit, die hinter den Senioren, der Leitung und den Mitarbeitern liegt. „Es herrschte ein Lärm, der teilweise Telefonate oder Gespräche unmöglich macht“, erzählte sie.

Neueröffnung: Superintendent Markus Zimmer (v.l.), der Aufsichtsratsvorsitzende des Clarenbachstifts, Elfie Scho-Antwerpes, Irina Helmert und Markus Blaeser, Vertreter der Geschäftsleitung

Neueröffnung: Superintendent Markus Zimmer (v.l.), der Aufsichtsratsvorsitzende des Clarenbachstifts, Elfie Scho-Antwerpes, Irina Helmert und Markus Blaeser, Vertreter der Geschäftsleitung

Immer wieder bestimmten Katastrophenmeldungen den Alltag, große Wasserschäden, Statikprobleme und unvollständige Baupläne des alten Gebäudes stellten die Mitarbeiter auf der Baustelle und auch die Heimleitung vor echte Herausforderungen. „Fast täglich gab es neue Entscheidungen zu treffen, über die Auswahl der Waschbecken in den Bewohnerbadezimmern, Farben, Ausstattungen für Küchen, Pflegedienstzimmer, oder Positionierung von Steckdosen, Böden, Türen“, so Helmert.

Doch am Ende haben sich die Mühen sichtlich gelohnt. 67 Einzelzimmer und sieben Doppelzimmer sind entstanden. Neben den hellen Aufenthaltsräumen mit Küche, die es nun den Bewohnern auf jeder Etage ermöglichen, ein gemeinsames Essen zuzubereiten und zusammenzusitzen, sind auf zwei Stockwerken noch gemütliche Wohnzimmer entstanden.

Im Erdgeschoss stehen den Senioren zwei weitere gemeinsame Räume zur Verfügung. Dort, wo sich der alte Speisesaal erstreckte, befindet sich nun das neue Highlight des Seniorenheims: Eine große Cafeteria mit Kuchentheke lädt zu gemütlichen Kaffeestündchen. Daneben bietet ein Wintergarten mit Zugang zum begrünten Innenhof einen schönen Aufenthaltsort mit Ausblick. Anders als das Clarenbachstift hat das benachbarte Benderstift keine Zukunft. Das Heim, das nur acht Einzelzimmer und 48 Doppelzimmer aufweist, ist nach den neuen gesetzlichen Anforderungen nicht sanierbar. Es wird im kommenden Jahr abgerissen. An seiner Stelle entsteht ein Neubau mit Flächen für die Clarenbach-Kirchengemeinde, für Tagespflege und für betreutes Wohnen.

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