Ärgernis in JunkersdorfAn dieser Ampel warten Radfahrer vergeblich auf Grün

Lesezeit 3 Minuten
Werner Deuss vor der Ampel an der Frankenstraße, wo diese auf den Kirchweg und die Straße Am Römerhof trifft

Werner Deuss vor der Ampel an der Frankenstraße, wo diese auf den Kirchweg und die Straße Am Römerhof trifft

Die Stadt ist bemüht, schnell Abhilfe zu schaffen, damit Radfahrer nicht über Rot fahren müssen, um die Kreuzung zu queren.

Radfahrer geraten an der Ampel, die auf der Frankenstraße vor der Kreuzung Kirchweg/Am Römerhof steht, oft in eine ähnlich absurde Situation, wie die Protagonisten des Theaterstücks „Warten auf Godot“. Sie werden durch das rote Lichtsignal gestoppt und hoffen darauf, dass bald das grüne Licht erscheint. Doch das geschieht einfach nicht. Der Ampelstopp wird zu einem unendlichen Aufenthalt. Die wartenden Radler werden erst dann erlöst, wenn neben ihnen ein Auto vor der Ampel hält. Dann wird sie bald grün.

Werner Deuss, der an der Brauweiler Straße wohnt, und oft mit seinem Rad auf der Frankenstraße unterwegs ist, hat bereits einige Erfahrungen mit der Ampelanlage gesammelt: „Hier wartet man unendlich lange.“ Deuss kennt den Grund: Vor der Ampel befindet sich in der Fahrbahn eine sogenannte Induktionsschleife. Wenn ein Auto darauf steht, erhält sie und damit die Ampelanlage ein Signal, dass vor ihr ein Verkehrsteilnehmer wartet und schaltet so bald wie möglich auf Grün. Radfahrer erkennt die Kontaktschleife allerdings nicht.

Ähnlicher Fall endete vor Gericht

Deuss sieht für Radler zwei Möglichkeiten, die Kreuzung zu passieren: Entweder sie warten, bis ein Auto kommt, das neben ihnen auf die Schleife fährt – oder sie fahren vorsichtig bei Rot darüber. Er hat einen Zeitungsartikel ausgeschnitten, einen Bericht über eine Radfahrerin, die in einem vergleichbaren Fall eine rote Ampel überfuhr, dafür 100 Euro Geldbuße bezahlen sollte und dagegen vor Gericht zog. Das OLG Hamburg urteilte damals, dass die Halteanordnung durch das Rotlicht nichtig ist und somit von den Radfahrern nicht befolgt werden muss, wenn sie die Kontaktschleife vor der Ampel nicht auslösen können und sie daher gar kein Grünlicht erhalten können.

Der Stadtverwaltung ist das Problem allerdings grundsätzlich bewusst und sie wird an der Kreuzung in Junkersdorf nun auch etwas dagegen unternehmen: „Die Verwaltung bedankt sich für den Hinweis und hat bereits die Signalbaufirma beauftragt, die Ampelanlage zu überprüfen und die Induktionsschleifen so sensibel wie möglich einzustellen“, schreibt Robert Baumanns, Sprecher der Stadt. „Wenn Radfahrende von Induktionsschleifen nicht erkannt werden, liegt das an der Empfindlichkeit der Schleifen und dem Metallanteil, der bei den heutigen Fahrrädern immer geringer ausfällt.“

Sie hatte bereits in einem ähnlichen Fall schnell reagiert. Auch vor der Ampel an der Kreuzung, Oskar-Kokoschka-/Aachener Straße warteten die Radfahrer bis vor zwei Jahren vergeblich auf Grün. Nach ihrer Kritik besserte die Verwaltung die Einstellung der Induktionsschleife nach und auch Radler erhalten seitdem zügig Grünlicht. Nun werden bald auch die Fahrradfahrer an der Kreuzung Frankenstraße/Kirchweg nicht mehr umsonst darauf warten müssen.


Meldungen bei der Stadt einreichen

Für den Fall, dass Bürger eine gestörte oder defekte Ampelanlage bemerken, bittet die Verwaltung, sie über die Homepage oder das Bürgertelefon unter der Rufnummer 0221/2210 zu informieren. Die eingehenden Hinweise würden umgehend von der Fachabteilung gesichtet und bearbeitet. sags-uns.stadt-koeln.de

KStA abonnieren