Neubau in RekordzeitHaus für Kinder auf Junkersdorfer Klostergelände kurz vor der Einweihung

Lesezeit 3 Minuten
Drei Männer und drei Frauen, davon zwei im Habit der Ordensschwestern, stehen vor einem grau verklinkerten Neubau.

Kay Theuerkauf von den Dominis, Georg Häck, Schwester Celina, Christiane Dahl von der „Liebevollen Kinderzeit“, Pfarrer Wolfgang Fey und Schwester Michaela vor dem Neubau auf dem Klostergelände,

Das Klostergelände in Junkersdorf ist jetzt Anlaufstelle für Grundschulkinder, die hier nach dem Unterricht betreut werden. 

Oberin Schwester Celina und die anderen Ordensfrauen freuen sich sehr über die vielen Kinder, die nun auf dem Klostergelände unterwegs sind. 40 Grundschüler verbringen bereits jeden Nachmittag dort. Sie werden im Neubau auf dem Gelände des Klosters Mägde Mariens am Vogelsanger Weg 43 betreut. Der Träger Dominis, der auch mit der Domsingschule kooperiert, bietet dort eine Übermittagsbetreuung für Grundschulkinder an.

Die Kinder kommen nach der Schule, essen, machen Hausaufgaben und spielen. Im anderen Teil des Erdgeschosses werden bald zwölf Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren ihren Tag verbringen. Zwei davon sind schwerstbehindert. Der Verein „liebevolle Kinderzeit“ wird in dem neu gebauten Gebäude eine inklusive Kita mit einer Gruppe betreiben. Der Spiel- und Essraum sowie der Wickel- und Waschraum mit Mini-WCs sind schlüsselfertig.

Ein großer heller Raum mit einer Spielecke und einer Sitzgruppe in den Farben grün und rosa ist zu sehen. Der Raum hat bodentiefe Fenster und eine Glastür.

Der Spielraum der Dominis im Erdgeschoss des Neubaus ist hell und kindgerecht eingerichtet.

In einem Flügel des Erdgeschosses in dem u-förmigen Bau steht ebenfalls ein großer Raum für Eltern-Treffen, Kindergeburtstage oder andere Veranstaltungen bereit. Eine kleine Kapelle ist entstanden. Im anderen Flügel sind vier Zimmer für Gäste des Klosters eingerichtet. Im ersten Stock des Neubaus stehen neun Wohnungen Studenten zur Verfügung. Alle Räume sind dank der bodentiefen Fenster licht und freundlich. Der moderne hellgrau-verklinkerte Neubau fügt sich mit seiner dezenten, geschmackvollen Architektur in das Klostergelände ein. Gerade hat die Stadt Köln die Einrichtungen für den Betrieb freigegeben.

15 Ordensschwestern wollen Betreuungslücke schließen

Es ist ein ungewöhnliches Projekt. Die 15 Ordensschwestern hatten sich vor zwei Jahren dazu entschlossen, ihr Kloster für Kinder zu öffnen. Pfarrer Wolfgang Fey von der katholischen Kirchengemeinde St. Pankratius in Junkersdorf lobt die Glaubensgemeinschaft: „Das Projekt strahlt über die Stadtgrenzen hinaus. Die Ordensfrauen haben ihren Klostergarten für den Bau der Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt und sehr viel Mut bewiesen.“

Das Gründungscharisma des Ordens der Mägde Mariens ist die „dienende Liebe“. Sie soll nach dem Wunsch des Gründers Edmund von Bojanowski besonders den Kindern gelten. Während die Schwestern noch überlegten, wie sie dieser Aufgabe gerecht werden können, erfuhren sie von dem Mangel an Betreuungsangeboten in Junkersdorf: „Wir haben gehört, dass die Familien für ihre Kinder nachmittags eine gute Betreuung benötigen, sodass sie nach der Schule gut aufgehoben sind und dann glücklich nach Hause kommen“, schildert Schwester Celina.

Gemeinde suchte Grundstück in Köln-Lindenthal

Gleichzeitig suchte die Gemeinde dringend nach einem Grundstück, um eine neue Betreuungseinrichtung für die Kinder zu bauen. Gemeinsam heckten die Ordensschwestern und der Pfarrer den Plan aus. Und so wurden die Nonnen zu Bauherrinnen. Der Neubau bleibt Eigentum des Klosters, das die Räume an die Dominis und den Verein „liebevolle Kinderzeit“ vermietet. Die Klostermauern blieben in Absprache mit dem zuständigen Architekten Georg Häck stehen. „Es ist eine Einladung in die Wertigkeit der Gemeinschaft“, so Häck.

Ein großes Gebäude mit Vorgarten und Auffahrt ist zu sehen.

Das Kloster der Mägde Mariens am Vogelsanger Weg in Junkersdorf

Die Kinder befinden sich dort unter ihrem Schutz. Und nicht nur sie. Das Klostergelände ist nun eine Anlaufstelle für Familien und Studenten geworden und somit zu einem Mehrgenerationenprojekt. Die Fläche zwischen Kloster und Neubau wird noch begrünt und mit Bänken versehen. Damit alles möglichst wie geplant klappte, hatten die Schwestern vor dem Baubeginn erst einmal alle Beteiligten in die alte Kapelle im Klostergebäude geladen und für ein gutes Gelingen gebetet.

Das hat wohl geholfen: Im Februar erfolgte die Grundsteinlegung. Mit nur einem Monat Verzögerung wurde der Neubau im Augst fertig, sozusagen in Lichtgeschwindigkeit angesichts der derzeitigen Lage und der Lieferengpässe im Bausektor. Die feierliche Einweihung des Neubaus findet am Samstag, 19. August, um elf Uhr mit einem Gottesdienst im Außenbereich des Klosters am Vogelsanger Weg 43 statt.

KStA abonnieren