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Kölsche KrisenlösungKölner Wirt will mit Glühwein „heizen“

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Frank Wegener  - Kopie

Dürr-Betreiber Frank Wegener    

Köln – Vor fast einem halben Jahrhundert hat ein ursprünglich Schweizer Unternehmen einen Werbeslogan kreiert, den wir uns in diesem Winter wohl häufiger in Erinnerung rufen werden: Etwas Warmes braucht der Mensch. Was die Firma Maggi damals, 1979, auf Suppen bezog, kann man natürlich auch breiter auslegen, und genau das hat ein Klettenberger Wirt getan.

Frei nach dem Motto „Günstiger als zu Hause heizen“, ist Frank Wegener, Betreiber der Gaststätte Dürr in Köln-Klettenberg, bereits lange vor seinen Kölner Mitbewerbern in die Glühwein-Saison gestartet.

Glühwein für 2,50 Euro in der Kölner Gaststätte Dürr

„Weil Heizstrahler in diesem Jahr nicht infrage kommen, es aber immer noch viele Gäste gibt, die aus Angst vor Corona nicht drinnen sitzen möchten“, bietet der Wirt jetzt bereits vier Variationen dieses weinhaltigen Heißgetränks sowie einen alkoholfreien Punsch an.

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Während andere Gaststätten im Veedel – wie das Balthasar, das Deli Sülz, Haus Unkelbach, Tappo oder das Eckstein nach Aussage von Eckstein-Betreiber Monier Zuri noch mit der Organisation ihres diesjährigen Glühwein-Wanderweges beschäftigt sind und noch nicht absehen können, „ob wir auf vier oder 4,50 Euro gehen“, hat Wegener den Preis pro Becher auf 2,50 Euro festgelegt.

Dass für diesen Betrag kein Mouton Rothschild fließen kann, versteht sich von selbst, aber Wegener bietet einen soliden Christkindl-Glühwein (weiß, rot und rosé) und eine skandinavische Sorte mit Kirsch-Geschmack.

„Es kommen auch Spaziergänger aus dem Park“

Nicht nur seine sonst überwiegend Kölsch (oder auch Alt-Bier) trinkende Stamm-Klientel findet es gut, sich in kühleren Abendstunden draußen im Biergarten ein wenig die Finger wärmen zu können. „Es kommen auch etliche Spaziergänger aus dem Klettenbergpark und lassen sich bei uns ihre Thermobecher füllen“, sagt Wegener.

Den wenigen Leuten, die der Meinung sind, das vorzeitige Angebot verstoße gegen eine Tradition, hält der Wirt lächelnd entgegen, dass sich Spekulatius und Zimtsterne auch schon ab September großer Beliebtheit erfreuen, sonst lägen sie nicht schon so früh im Supermarktregal.

Apropos Traditionalisten: Die werden natürlich auch zum Zuge kommen: Ab dem 15. November kann man in der Südstadt praktisch zwischen Bayenturm und Friedenspark zu acht verschiedenen Glühwein-Ausgabestellen wandern – unter anderem zur Elsa, dem Schmörres und zu Geschnitten Brot.

Knapp eine Woche später, am 21. November, wird dann mit Eröffnung der Weihnachtsmärkte gewissermaßen die Kölner Glühwein-Hauptstraße in Betrieb genommen. Ob die Besucherinnen und Besucher für das beliebte Wintergetränk dann mehr berappen müssen, als vier Euro, wie im vergangenen Jahr, ist offenbar noch nicht entschieden.

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