Lindenthaler Tierpark zieht ReißleineFüttern der Rinder und Esel plötzlich verboten

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Rinder Lindenthaler Tierpark

Hochlandrind Lilly darf nicht mehr von Besuchern gefüttert werden.

  • Besucher meinen es gut. Doch das Füttern der Tiere im Lindenthaler Tierpark hat negative Konsequenzen.

Köln-Lindenthal – Die ersten Sprünge im Leben machen besonderen Spaß. Das merkt man den frisch geborenen Lämmchen im Lindenthaler Tierpark an. Wenige Wochen nach der Geburt toben sie sich auf den Wiesen richtig aus.

Die Soayschafe haben Nachwuchs und bislang eine 26 Stück große Rasselbande im Schlepptau. Es werden aber noch mehr werden.

Nachwuchs Lindenthaler Tierpark

Nachwuchs bei den Soayschafen im Lindenthaler Tierpark.

Auch die Thüringer Waldziegen haben sich vermehrt. Zwei flauschige Zicklein sind im Ziegengehege unterwegs und beindrucken die Besucher durch ihre Sprung- und Kletterkünste.

Lindenthaler Tierpark Ziegen (1)

Auch bei den Ziegen gibt es Nachwuchs. 

Am Gitterzaun treffen sie auf kleine Menschen, die ihnen gerne ein wenig Futter reichen und sie, wenn möglich, auch einmal streicheln.

Fütterverbot bei Rinden und Esel im Lindenthaler Tierpark

Das können sie am Gehege gegenüber, wo die Hochlandrinder und die Esel stehen, leider nicht mehr tun. Die hübschen Zottelkühe Lotta, Lilly und Mariechen dürfen nicht mehr gefüttert werden, denn sie sind zu schwer.

Rinder füttern Lindenthaler Tier

Die Futterrohre im Lindenthaler Tierpark gibt es nicht mehr. (Archivfoto)

Auch die fünf Esel sind auf Diät, krankheitsbedingt. „Pablo hat Hufrehe“, schildert der Parkleiter Thomas Ensch. Der alte weiße Eselherr muss nun Hausschuhe tragen und bekommt ein Gehtrainig. Regelmäßig wird er den Asphaltweg auf und abgeführt. Eine Ursache der Krankheit ist, dass die Tiere zu viel Futter bekommen haben. „Wenn wir die Hufe der anderen Esel röntgen würden, würden wir möglicherweise feststellen, dass sie auch unter Hufrehe leiden“, so Ensch.

Futterrohe im Lindenthaler Tierpark abgebaut

Sicherheitshalber haben der Förderverein und die Mitarbeiter des Lindenthaler Tierparks nun die Reißleine gezogen und die Futterröhren, durch die die kleinen Besucher die großen Tiere füttern konnten, abgebaut.

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Das Futterverbot dient aber auch dem Schutz der Kinder. „Wir haben immer wieder erlebt, dass Besucher durch den Zaun zu den Rindern geklettert sind“, erzählt Ensch. Mit ihrem zotteligen Fell sind die Rinderdamen zwar sehr hübsch, aber aufgrund ihrer mächtigen Hörner auch gefährlich. So sollen die Tierparkgäste sie jetzt lieber von weitem bestaunen.

Neuer Fastentag in beliebtem Kölner Tierpark

Aber auch die anderen Tiere müssen manchmal auf die Leckereien aus den Futterautomaten verzichten: Der Montag neuerdings ein Fastentag für alle Parkbewohner. Ein Plakat am Eingang macht die Besucher darauf aufmerksam: Darauf ist eine Ziege mit einem Maßband um den Bauch zu sehen. Das Bild veranschaulich, dass auch diese Vierbeiner ein wenig abspecken müssen, denn besonders den Wochenenden, an denen regelmäßig ein großer Andrang im Tierpark herrscht, wird ihnen viel Futter gereicht. Daher gibt es nun zwischendurch eine Fastenkur mit Heu und Wasser.

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