„Reaktion der Menschen ist überwältigend“Kölner Uniklinik schafft neue Familienlotsin-Stelle

Lesezeit 2 Minuten
Klinikpersonal und Mitarbeiter der Sports-360-Stiftung.

Michael Plückthun (Stiftung), Daniela Rehburg, Anja Funken (Geschäftsführerin Stiftung), Prof. Dr. Jörg Dötsch, Direktor der Kinderklinik, Leonie Heidhausen (Familienlotsin im CEFAM), Wolfgang Bosbach, Stiftungsrat „Sports-360-Stiftung“, Sascha Brese (Vorstand Stiftung) (v.l.n.r.)

Die Uniklinik Köln kooperiert mit der „Sports-360-Stiftung“ bei der Schaffung einer neuen Familienlotsin-Stelle. 

Direkte und zwischenmenschliche Unterstützung für Familien in Not. Das ist die Zielsetzung eines Pilotprojekts im Centrum für Familiengesundheit (Cefam) an der Uniklinik Köln. Die neu geschaffene Stelle einer Familienlotsin soll allen Angehörigen rund um die medizinische Versorgung eines betroffenen Kindes ganz persönlich und mit Empathie dabei behilflich sein, die für alle Beteiligten herausfordernde Situation zu meistern.

„Bereits seit 2019 betreuen Lotsen in unterschiedlichen Funktionen die Frauen, Kinder und Familien im Centrum für Familiengesundheit über die Grenzen der einzelnen Fachabteilungen hinweg“, sagt Jörg Dötsch, Direktor der Kinderklinik und Sprecher des Cefam am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Mitarbeiterin Leonie Heithausen, die seit Oktober in der Position an der Kinderklinik aktiv ist. „Sie ergänzen die medizinische Versorgung und sollen vor allem präventiv tätig sein.“

Leonie Heidhausen

Leonie Heidhausen, Familienlotsin im CEFAM

Die 30-jährige Heithausen ist bereits ausgebildete Kinderpflegefachkraft und absolviert derzeit ihr Studium der sozialen Arbeit. „Hier kann ich das Wissen und die Inhalte aus beiden Bereichen einbringen und kombinieren“, sagt sie. Ob Unterbringung in einem der Familienhäuser der Klinik mit insgesamt 14 Wohnungen während einer Behandlung, Hilfe bei Transport und Anträgen sowie ganz praktische Hinweise dazu, wie man sich auf dem riesigen Campus zurechtfindet – die Familienlotsin ist für alle Fragten und Probleme ansprechbar.

Alles zum Thema Universitätsklinikum Köln

Kölner Uniklinik: Familienlotsin betreut aktuell neun Familien

„Die Reaktion der Menschen ist überwältigend, sie sind aufgrund der emotionalen Ausnahmesituation, in der sie sich befinden, sehr dankbar für die Anlaufstation“, so Heithausen. Geschaffen worden ist diese spezielle Familienlotsenstelle mit finanzieller Unterstützung der „Sports-360-Stiftung“, in der sich zahlreiche aktive und Ex-Profisportler wie etwa Toni Kroos engagieren.

Anja Funkel, Geschäftsführerin der Sports-360-Stiftung, sowie Stiftungsrat und CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, betonen am Mittwoch die herausragende Bedeutung der Arbeit und hoffen, dass das Pilotprojekt dazu führt, „einige Lücken im deutschen Gesundheitssystem“ mit Tatkraft zu füllen. Hier geht es darum, positiv etwas zu beginnen und nicht zu warten, dass sich durch andere oder von allein etwas ändert“, führt Bosbach aus.

Leonie Heithausen betreut derzeit neun Familien am Campus, ihre halbe Stelle ist unbefristet und die Kosten dafür werden vollständig von der Stiftung getragen. Alle Verantwortlichen bei der Kölner Uniklinik und der Stiftung Sports 360 sind Dötsch zufolge „sehr dankbar und optimistisch“, dass das Modell der geschaffenen Familienlotsin sinnvoll und notwendig sei und darum – nach dem Pilot auch über Köln hinaus – bald Schule machen werde.

KStA abonnieren