1.FC KölnDas steckt hinter dem Effzeh-Baum in Müngersdorf

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Der „Effzeh-Baum“ in Köln-Müngersdorf

Müngersdorf – Der aufmerksame FC-Fan braucht bei seinem Spaziergang durch Müngersdorf im Moment wahrscheinlich etwas länger. Denn wer auf dem Weg zum Rhein-Energie-Stadion durch die Straße „Am Römerhof“ läuft, stößt auf ein Kunstwerk der besonderen Art. Zu bewundern gibt es nämlich seit kurzer Zeit einen „1. FC Köln“-Schriftzug, der dort am Wegesrand aus dem Stamm eines Baumes geschnitzt wurde.

Lange war der Urheber des Kunstwerkes unbekannt. Unklar war auch, ob der Baum für die Hommage an den Verein extra abgesägt werden musste. Handelt es sich gar um Baumfrevel? Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat nachgehakt und kann Entwarnung geben.

Für das Kunstwerk gab es keinerlei Auftrag oder Erlaubnis

Von der Aachener Straße kommend, links auf „Am Römerhof“ abgebogen, steht auf Höhe der Mensa der Sporthochschule der besagte „Effzeh-Baum“. In offensichtlich sorgfältiger Kleinstarbeit hat hier ein glühender Fan des 1. FC Köln sein Liebesbekenntnis an den Verein in den Baum geschnitten. Doch wie ist die Schnitzerei dort eigentlich entstanden? Wie die Stadt Köln auf Nachfrage berichtete, gab es für das Kunstwerk keinerlei Auftrag oder Erlaubnis.

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Der „Effzeh-Baum“ in Köln-Müngersdorf

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“erfuhr, handelt es sich bei dem Urheber der Schnitzerei ausgerechnet um ein Baumpflegeunternehmen, das die Stadt „Düsseldorf“ im Namen trägt. Doch auch hier scheint es Fans des 1. FC Kölns zu geben. „Ja, da hatte einer unserer Mitarbeiter Spaß an der Freude. Und die Stadionnähe hat dann sein Übriges getan“, berichtet ein Beschäftigter des Unternehmens. Mit der Kettensäge sei dies eine Arbeit von einer halben Stunde. Im Auftrag des Unternehmens habe er hierbei nicht gehandelt.

Kein Grund zur Sorge für Naturschützer

Wer sich jetzt mit Blick auf den Naturschutz Sorgen macht, kann beruhigt werden. Es handelt sich bei dem Baum um einen „Habitat-Baum“. „Dieser Baum war vor der Schnitzerei schon tot. Er hätte also nicht mehr ausgetrieben und wäre nicht mehr grün geworden.“ Der Grund dafür, dass der Stamm nicht ganz gefällt wird, sei, dass sich an diesem ein Habitat bilden solle.

„Hornissen zum Beispiel holen sich das Holz der Rinde für ihre Nester und auch bei Spechten sind die Habitat-Bäume beliebt“, so der Sachverständige. Es macht für die Tiere keinen Unterschied, ob der Stamm einen geraden Schnitt hat oder eben einen etwas Künstlerischen.

Schnitzerei muss wieder beseitigt werden

Wer sich das Kölner Kunstwerk im Original anschauen möchte, muss allerdings schnell sein. Denn der Fachbetrieb habe von der Stadt den Auftrag bekommen, es wieder zu entfernen. „Und das ist natürlich auch irgendwo korrekt“, meint der Mitarbeiter. Es könne Nachahmer geben, die ähnliche Schnitzereien an möglicherweise noch gesunden Bäumen ausprobieren. „Und das soll natürlich vermieden werden.“

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Eine Strafe hat das Unternehmen nicht zu befürchten. Der Mitarbeiter wurde jedoch nett darauf hingewiesen, seiner Liebe zum 1. FC Köln in Zukunft auf anderer Weise Ausdruck zu verschaffen.

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