Seit 3.30 Uhr am StadionWas Fans aus aller Welt machen, um Beyoncé in Köln so nah wie möglich zu sein

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Zwei Frauen stehen Arm in Arm vorm Stadion.

Catarina Fernandes (26) und Ana Silva (26) warten seit 6.30 Uhr auf den Einlass am Rhein-Energie-Stadion.

Seit dem frühen Morgen warten Fans aus aller Welt vor dem Rhein-Energie-Stadion, um den Auftritt von US-Superstar Beyoncé zu sehen.

Vor fünf Jahren war Beyoncé zuletzt in Köln. Nun kehrt der US-Superstar für ein Konzert zurück, und es scheint, als sei die Euphorie noch größer als damals. Zumindest ist das der Eindruck gegen Mittag vor dem Rhein-Energie-Stadion. Mehrere Hundert Fans stehen Schlange und haben so einiges in Kauf genommen, um ihrem Idol am Abend möglichst nah zu sein.

Beyoncé in Köln: Fans nehmen einiges in Kauf

Da ist zum Beispiel Jura Tkatschenko aus der Ukraine, der wegen des Kriegs in seiner Heimat in Düsseldorf wohnt. Der 19-Jährige war der erste, der sich mitten in der Nacht vor das Stadion stellte. „Das war um 3.30 Uhr“, sagt Jura. Im Morgengrauen hätten sich viele Passanten gewundert, was er da alleine mache. 

Mit der Zeit bekommt er immer mehr Gesellschaft. Catarina Fernandes (26) und Ana Silva (26) warten seit 6.30 Uhr auf den Einlass um 16.30 Uhr. Die beiden Portugiesinnen sind nur für das Konzert aus Lissabon nach Köln geflogen, um Beyoncé zu erleben. „Als schwarze Frau ist sie eine Inspiration für mich. Sie hat mich dazu gebracht, stolz auf meine Hautfarbe zu sein“, sagt Catarina. Vor zehn Jahren habe sie die Sängerin zum letzten Mal gesehen. „Ich will ihr so nah wie möglich sein – auch wenn sie mich nicht sehen wird vielleicht.“

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Beyoncé in Köln: Auch Fans aus Brasilien, Portugal und England fiebern Auftritt entgegen

Harrison Rodrigues (30)  und Lucas Lopes (30) sind sogar aus Brasilien nach Köln gekommen, um die Hits von Beyoncé zu erleben. Sie fahren lässig mit zwei E-Scootern vor. Wenige Meter entfernt stehen Manuel Rendon (31) und Benjamin Boyce (28) aus London. „Für das Konzert in London haben wir keine Karten mehr bekommen“, erzählen die beiden. Daher hätten sie sich entschlossen, nach Deutschland zu kommen. Der Flug sei günstig gewesen, auch seien die Karten für Köln günstiger als für London gewesen.

Eda Sancak indes hat ihr Amerika-Jahr vor zwei Tagen vorzeitig abgebrochen, um Beyoncé in Köln sehen zu können. „Ich war vor fünf Jahren schon hier bei ihrem Konzert, damals aber nur im Oberrang“, sagt die Düsseldorferin (23). „Ich wusste schon damals: Sobald sie wieder da ist, will ich ihr so nah wie möglich sein.“

Die Stimmung ist auch am Nachmittag noch friedlich und ausgelassen, als immer mehr Fans über die Vorwiesen zum Stadion pilgern. Dafür, dass es keinen Ärger gibt, wenn jemand seinen Platz vorne in der Schlange verlässt, haben die Fans selbst gesorgt. „Wir haben uns gegenseitig Zahlen auf die Hände geschrieben, sodass jeder weiß, an welcher Position man in der Schlange ist“, erklären Judith (19) und Katharina Ostermann (23). Seit Kindesbeinen hören sie die Hits der Frau, die in der Girlgroup Destiny’s Child international bekannt wurde, und hoffen, dass vor allem ältere Hits gespielt werden.

Beyoncé-Konzert in Köln: Keine Tickets mehr verfügbar

Das Konzert am Freitagabend im Rhein-Energie-Stadion ist das erste von drei Auftritten der US-Amerikanerin im Rahmen der „Renaissance World Tour“ in Deutschland, es folgen noch Hamburg (21. Juni) und Frankurt (24. Juni). Insgesamt 21 Shows sieht der Tourplan für Europa vor. Das letzte Mal war die heute 42-jährige Musikerin 2018 in Köln – damals gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem erfolgreichen Rapper Jay-Z.

„Der Auftritt ist uns allen noch in bester Erinnerung. Sie ist eine der erfolgreichsten Künstlerinnen weltweit, und natürlich sind wir stolz, dass sie sich nach nur fünf Jahren erneut für das Rhein-Energie-Stadion entschieden hat“, sagt Sportstätten-Geschäftsführer Lutz Wingerath.

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Wer für das Konzert in Köln noch keine Tickets hat, dürfte auch Last Minute kein Glück mehr haben. Die Karten sind laut Konzert-Veranstalter Live Nation ausverkauft.

Das Rhein-Energie-Stadion ist mit den KVB-Linien 1 und 7 sowie mit den S-Bahnlinien S12 und S19 zu erreichen. Damit alle Zuschauer bequem an- und abreisen können, verstärkt die KVB ab 16.30 Uhr und ab ca. 22.30 Uhr ihren Stadtbahnbetrieb zwischen Neumarkt und Rhein-Energie-Stadion.

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