Kölner Freibad-TestDas Stadionbad bietet einen Aktiv-Ausflug für die ganze Familie

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Ein Mann springt kopfüber vom Sprungbrett ins Becken des Kölner Stadionbad.

Salto vom Zehn-Meter-Sprungturm.

In Müngersdorf punktet das Stadionbad mit einem breiten Sportangebot. Was ist Top und was ist Flop in dem Freibad? Hier kommt der Test. 

Der Sommer ist in Köln längst angekommen und an vielen Tagen ist es wirklich heiß in der Stadt. Die perfekte Abkühlung bietet dann natürlich ein Sprung ins Wasser. Und wo geht das besser als in einem der sieben derzeit geöffneten Kölner Freibäder? Doch wir haben uns gefragt: Was bieten das Ossendorfbad, das Waldbad Dünnwald, das Stadionbad und Co. seinen kleinen und großen Gästen? Wie viel Spaß kann man haben, welche Kinderbecken haben Schatten und ganz wichtig: Wie schmecken und was kosten die Freibad-Pommes in Köln?

Im großen Freibad-Test des „Kölner Stadt-Anzeiger“ haben wir die Bäder in den Kategorien Spaßfaktor, Kinderfreundlichkeit, Sportfaktor, Pommes, Erholung und Allgemeines (dazu gehören Eintrittspreis, ÖPNV-Anbindung und Sauberkeit) getestet. Am Ende wird es kein Ranking geben, sondern ein Fazit zu jedem Freibad. In dieser Woche starten wir mit dem Stadionbad.

Das Stadionbad: Kölns größtes Freibad

Im Schatten des Rhein-Energie-Stadions liegt Kölns größtes Freibad: das Stadionbad. 5000 Gäste können sich auf dem weitläufigen Gelände sonnen und austoben, egal ob beim Plantschen, Schwimmen oder beim Sport. Es gibt ein Sprungbecken, ein Schwimmerbecken, ein Freizeit- und ein Kinderbecken.

Der Spaßfaktor im Kölner Stadionbad

Das Stadionbad hat zwei klare Highlights: den Sprungturm und die riesige Wasserfontäne. Die Tribünen rund um das Sprung- und Schwimmerbecken verleiten dazu, sich die mutigen Turmspringerinnen und Turmspringer im ersten Becken anzuschauen, die vom Zehn-Meter-Brett springen, als würden sie es täglich tun: Wir bestaunen Salti, Strecksprünge und andere Tricks.

Vier Jungs stehen in Badehose vor dem Schwimmerbecken des Stadionbads.

Die Kölner Abiturienten Ben Halvermann, Art Bredevout, Frederik Homann und Mika Wohlgemüt (v.l.) genießen die freie Zeit im Stadionbad.

Die riesige Fontäne steht am Rand des dritten Beckens. Sie dreht sich und lässt einen Wasserfall auf die Schwimmenden herunterregnen – ein absoluter Favorit für uns. Im Becken gibt es zudem auch einen kleinen Bereich mit einem Strudel. Auch die breite und recht schnelle Wellenrutsche lädt dazu ein, gemeinsam zu rutschen oder einen kleinen Rutsch-Wettkampf zu starten. 

Kinderfreundlichkeit im Stadionbad

Für Kleinkinder bietet das Stadionbad gleich zwei große, minimalistische, flache Becken. Das erste Kinderbecken ist stufenartig aufgebaut. Eine kleine Rampe zum Rutschen verbindet den oberen Bereich mit dem unteren. Das zweite Becken ist ein sogenannter Schiffchenkanal. Wobei dieser während unseres Besuches nur mit wenig Wasser gefüllt war. Auf der Liegewiese gibt es zudem einen großen Kinder-Piratenspielplatz. Langweilig wird den kleinen Besuchern im Stadionbad also nicht so schnell.

Allerdings sollten die Kleinen mit viel Sonnenschutz eingecremt werden, denn im Unterschied zu anderen Freibädern in Köln gibt es keinen Schatten in dem recht großen Kinderplanschbecken.

Der Sportfaktor im Stadionbad

Wie es der Standort schon vermuten lässt, liegt so nah am Rhein-Energie-Stadion und an der Sporthochschule Köln auch das aktivste Freibad. „Hier bin ich eher sportlich unterwegs“, sagt uns auch der 40-jährige Niko Madrenas, der vor allem im Stadionbad ist, um Sport zu machen.

Kölner Niko Madrenas sitzt auf der Tribüne im Stadionbad.

Der Kölner Niko Madrenas geht gerne ins Stadionbad.

Nur einige Minuten später treffen wir auf vier Kölner Abiturienten, mit denen wir direkt ein Volleyball-Match starten. Denn neben den Schwimmbecken mit mehreren abgetrennten, langen Schwimmbahnen, bietet das Stadionbad gleich zwei große, gepflegte und voll ausgestattete Volleyballfelder im Sand. Es gibt aber auch Fußballtore im Sand und neben den Liegeflächen einen Basketballplatz.

Auf einem Beach-Volleyballfeld spielen vier Männer und zwei Frauen Beach-Volleyball im Freibad.

Das Volleyball-Feld im Stadionbad sorgt auch bei den Besuchern Ben Halvermann, Mika Wohlgemüt, Frederik Homann, Art Bredevout und den KStA-Reporterinnen Rebecca Rapp und Lynn Koelre für viel Spaß.

Erholung im Stadionbad in Köln

Eine weitläufige Rasenfläche, auch mit Abstand zu den Becken, bietet viel Platz zum Liegen und Entspannen. Viele Bäume sorgen dort für Schatten. Auch direkt am Eingang gibt es einen durch einen Zaun abgetrennten Liegebereich mit Liegestühlen. Im Gegensatz zur großen Rasenfläche finden wir diesen allerdings nicht einladend.

Die (weichen) Pommes im Stadionbad

Für die Schwimmbad-Fritten steht (wenn geöffnet) ein Foodtruck bereit und der Imbiss neben dem Eingang verkauft ebenfalls Pommes und mehr. Zwar ist der Preis mit 4 Euro für eine kleine Pommes inklusive Mayo und Ketchup noch ganz okay, doch beim Genussfaktor ist noch viel Luft nach oben. Knuspriger müssten sie sein, finden nicht nur wir. „Die sind okay, aber zu weich, wir geben 5,5 von 10 Punkten“, sagen die Schwimmbadbesucher Armin Peruaz, Erfan Saroghi und Are Aziz. Aber einen kleinen Extra-Punkt gibt es für die Joppie-Soße im Angebot – lecker!

Eine Schale mit Pommes und Ketchup Mayo wird vor das Schwimmbecken im Hintergrund präsentiert.

Eine kleine Pommes inklusive Mayo und Ketchup kostet im Kölner Stadionbad 4 Euro. (Stand 2023)

Allgemeines zum Stadionbad

Der Eintritt liegt, wie bei fast allen getesteten Freibädern der Köln-Bäder, bei 5,80 Euro für Erwachsene und bei 4,10 Euro für unter 18-Jährige. Kinder zahlen 0,50 Euro. Ermäßigungen für Schülerinnen und Schüler oder Studierende sowie Senioren gibt es wie in allen Köln-Bädern nicht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis finden wir fair.

Auch die Erreichbarkeit mit der KVB ist super: mit der Linie 1 bis Rhein-Energie-Stadion oder den Buslinien 141, 143, und 144 bis Alter Militärring. Parkmöglichkeiten gibt es ebenfalls.

Zum Zeitpunkt unseres Besuches, kurz nach Mittag, war es im Stadionbad sauber. Sowohl die Liegeflächen und Becken als auch die Sanitäranlagen. Wir haben mitbekommen, dass die Toiletten regelmäßig vom Personal überprüft wurden.

Unser Fazit zum Stadionbad: Ein Aktiv-Ausflug für die ganze Familie

Trotz der großen Fläche des Stadionbades ist es sauber und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Der Sport-Schwimmer Madrenas kürt es zu seinem Lieblingsbad in Köln: „Hier ist viel Platz, das Ossendorf- und Agrippabad sind mir zu klein.“ Langweilig wird hier wohl niemandem und seine eigenen Grenzen überwinden kann man jederzeit am Sprungturm.

Positiv aufgefallen ist uns zudem, dass die Badeaufsichten sehr bedacht darauf waren, dass im Bad nicht ohne Erlaubnis gefilmt wird oder Fotos gemacht werden. Die Pommes sind unser größter Minuspunkt, die fanden wir eindeutig zu matschig.

Stadionbad, Olympiaweg 20, 50933 Köln, ob und wann das Bad geöffnet hat, verrät die Bäderampel der Stadt Köln.

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