Neapel in SülzDie Pizzeria Piga eröffnet im ehemaligen „Heckmanns“

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Ein junger Mann mit braunem Haar und Bart steht neben einem runden mosaik-besetzten Ofen.

Antonio Gallo neben seinem Pizza-Ofen

Eine weitere Pizzeria öffnet auf der Sülzburgstraße. Antonio Gallo serviert im ehemaligen Heckmanns Pizza nach neapolitanischem Rezept.

Cashew-Ricotta ist in der italienischen Küche keine gewöhnliche Zutat. In der neuen Pizzeria Piga an der Sülzburstraße 104-106 ist sie auf der vegetarischen Pizza Colorato zu finden, neben Tomatensauce, Mozzarella, Auberginen, Champignons und Paprika. Die Kombination klingt vielversprechend. Die Vorfreude auf das neue Lokal hielt sich bei manchen Sülzern allerdings in Grenzen: „Muss es denn schon wieder eine Pizzeria sein?“

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Die Frage stellten Bekannte dem Inhaber des neuen Gastronomiebetriebs, Antonio Gallo. Er hat die vierte Pizza-Schmiede an der Sülzburgstraße in dem Abschnitt zwischen Zülpicher und Berrenrather Straße eröffnet. Gegenüber serviert das Stuzzichino zudem italienische Pasta und Antipasti. Gallo hat aber eine Antwort: Seine Pizza unterscheide sich von den anderen. „Wir machen eine Pizza Napoli“, betont er.

Der Teig dafür würde drei Tage lang gehen, weniger Hefe aufweisen und sei aus einem besonderen Mehl gefertigt. „Das macht einen großen Unterschied“, betont Gallo. „Der Teig schmeckt ganz anders als der Direktteig, den man morgens ansetzt. Er hat einen dicken Rand, der mit Luft gefüllt ist, ist soft und crunchy.“

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Gallo hat Betriebswirtschaft studiert, aber auch das Pizzabacken „von der Pike auf“ gelernt, wie er sagt. Sein Schwager war sein Lehrmeister, aber auch seine Eltern hatten in Bonn bereits ein Restaurant, in dem Gallo aushalf. „Mein Vater kommt aus Sizilien. Meine Mutter ist Kroatin“, erzählt der 28-jährige. Die Faszination für die Gastronomie sei ihm in die Wiege gelegt. „Es hat aber lange gedauert, bis ich den Schritt gewagt habe“, so Gallo. Er suchte zunächst die passende Verstärkung: „Ich habe zwei Pizzaioli an meiner Seite“, sagt der junge Mann.

Er verwendet gerne das italienische Wort für Pizzabäcker. Sein Lokal soll im Hinblick auf die Speisen möglichst authentisch sein. So stehen auch viele klassische Pizzen auf der Karte. Andere Hauptspeisen gibt es nicht. Zu den Vorspeisen zählen ebenfalls Klassiker wie Carpaccio, Antipasti und Burrata sowie diverse Salate.

Die Weine stammen aus dem Heimatland seines Vaters: Neben italienischen Weißweinen, zu denen ein Iovine aus der Region Kampanien/Neapel gehört, serviert er einen roten Regaleali aus Sizilien. „Das Weingut befindet sich direkt neben dem Dorf, in dem meine Oma wohnt“, erzählt Gallo. „Ich habe dort schon die Weinproduktion miterlebt.“ 

Ein Ladenlokal liegt unmittelbar neben der Einfahrt zu einem Hinterhof.

Die neue Pizzeria Gallo ist im ehemaligen Heckmanns an der Sülzburgstraße

Die Einrichtung ist allerdings weniger klassisch als modern: Von dem schwarzen Gitter unter der orangefarben gestrichenen Decke baumeln schlichte Glühbirnen. Der Thekenbereich ist schwarz gekachelt. Das beste Stück, der Pizzaofen, ist ebenfalls schwarz und mit einem goldfarbenen Glasmosaik versehen.  Der Name des Ladens „Piga“ ist die Abkürzung für Pizzeria Gallo, das -Itüpfelchen im Logo stolziert ein Hahn – „Gallo“  auf Italienisch.  „Ich habe sehr lange nach einem passenden Laden gesucht“, sagt Gallo. „Als ich diesen hier gesehen habe, wusste ich gleich: Das ist es." Die bodentiefen Fenster und die Terrasse im „Heckmanns Hof“, haben ihn überzeugt.

In dem Gebäude braute bis in die 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts Josef Heckmann Bier. Danach war er als Gewerbehof an verschiedene Betriebe vermietet. Im Jahr 2000 wechselte der Heckmannshof den Besitzer und wurde ab 2006 saniert. Aus den Fabrikhallen wurden Büros, aus den Arbeiterunterkünften durch Anbauten und große Balkone gediegene Wohnungen.

Passend dazu war in dem Lokal an der Sülzburgstraße lange ein gehobenes Restaurant beheimatet, mit dem schlichten Namen „Heckmanns“. Kurz vor der Pandemie wechselte es den Besitzer, nach den Lockdowns musste dieser schließen. Dann servierte die Asia-Kette „Makiman“ dort für kurze Zeit Sushi. Jetzt werden im Heckmannshof Pizzen gebacken – und die Sülzburgstraße ist endgültig zu „Little Italy“ im Viertel mutiert.


Die Pizzeria Piga an der Sülzburgstraße 104-106 öffnet am Montag, 28. August. Die Pizzen kosten zwischen 9,50 Euro und 14,50 Euro,  Vorspeisen zwischen 5,50 Euro und 12,50 Euro. Ein Glas Wein (0,2l) ist jeweils für 5,90 Euro oder 6,50 Euro zu haben. Ein Kölsch (0,3l) kostet 3 Euro. Geöffnet ist Montag bis Sonntag, 12 bis 14.30 Uhr und 17 bis 22 Uhr.

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