Politik berät UmbauMehr Grün für Platz der Kinderrechte in Köln-Sülz geplant

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Der Platz der Kinderrechte in Köln-Sülz.

Der Platz der Kinderrechte ist mit Steinplatten versehen, in der Mitte asphaltiert und bislang sehr wenig begrünt.

Fehlende Grünflächen sorgen auf dem Platz der Kinderrechte in Sülz für Lärm und Hitze – das soll sich nach Beschwerden der Anwohner ändern.

Der Platz der Kinderrechte war in der Vergangenheit kein friedlicher Ort. Lärmendes Skaten sorgte für Streit mit älteren Anwohnern. Die Steinflächen und Mauern zogen Kinder und Jugendliche mit Skateboards und Rollern an wie das Licht die Mücken – mit Folgen: Der Schall hallte auf dem Platz und zwischen den Häuser-Zeilen. Aber auch Hitze staut sich im Sommer dort. Der Grund ist die Versiegelung der Fläche.

Nur 36 Prozent des Platzes sind nicht asphaltiert oder mit Steinplatten bedeckt, sondern als Rasenflächen gestaltet. Sieben Waldkiefern und vier japanische Schnurbäume wachsen dort, die sehr wenig Schatten spenden.

Entsiegelung auf Platz der Kinderrechte in Köln-Sülz geplant

Das soll sich jetzt ändern. Nachdem sich gleich mehrere Anwohner des Areals am Sülzgürtel, wo einst das Kölner Kinderheim stand und in dessen Mitte sich der Platz befindet, mit ihren Beschwerden über den Lärm und die Hitze an die Bezirksvertretung Lindenthal gewandt hatten, hatte diese im November 2021 beschlossen, dass er entsiegelt werden soll.

In ihrer vergangenen Sitzung hat sie nun die Verwaltung beauftragt, die Planung und Begleitung des Platzumbaus einem Fachbüro zu überantworten. Grundlage dafür sind die Ergebnisse eines Fachgesprächs zwischen Verwaltung und Politik, das Ende Oktober stattgefunden hat. Die Verwaltung hatte dabei drei unterschiedliche Konzepte vorgelegt, aus denen sich ergab, dass der Aufwand und die Kosten steigen je mehr Platzfläche entsiegelt wird.

Die Bezirksvertretung hat sich nun dafür entscheiden, dass ein mittlerer Grad der Entsiegelung umgesetzt wird. Dabei soll die vorhandene Bepflanzung sinnvoll ergänzt werden, sodass der Platz mehr verschattet und das Mikroklima verbessert wird. Bei der Entsiegelung sollen die Durchgangsmöglichkeiten für zu Fuß Gehende und Radfahrende berücksichtigt werden.

Köln: Hoher Versiegelungsgrad aus praktischen Gründen

Als das Neubauquartier vor Jahren auf dem Areal entstand, hatten die Architekten und Landschaftsarchitekten in ihrem Entwurf vorgesehen, dass der Platz eine ungebundene Oberfläche und viel Grün erhält, sodass er eher einem Vorgarten geähnelt hätte.

Die Verwaltung hatte sich dennoch für eine deutlich stärkere Versiegelung entschieden und damit argumentiert, dass Zufahrten für die Feuerwehr und die Müllabfuhr gewährleistet werden müssten und dass es sich um eine öffentliche Verkehrsfläche handele. Das habe bei der Auswahl des Bodenmaterials eine große Rolle gespielt. Das hatte allerdings die genannten negativen Konsequenzen für die Anwohner und so wird jetzt umgeplant.

Im Sommer wird der entsprechende Entwurf der Bezirksvertretung vorgestellt. Danach werden die Anlieger über das Bürger-Beteiligungsportal der Stadt Köln angehört. Nachdem ihre Anregungen berücksichtigt wurden, legt die Verwaltung der Bezirkspolitik einen Baubeschluss vor, über den sie entscheiden wird.

Skateranlage im Kölner Grüngürtel geplant

Ein Problem ist allerdings damit nicht gelöst: Die jungen Menschen, die nun auf dem Platz der Kinderrechte nicht mehr skaten dürfen, haben keine Anlaufstelle mehr. Seit zwei Jahren ist eigentlich geplant, dass auf dem Parkplatz neben der Brücke vom Beethovenpark in den Äußeren Grüngürtel eine Skateranlage entsteht. Bislang fehlt von dieser Anlage allerdings jede Spur.

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