Urban-Gardening in Köln„Sülzer Triangel“ verwandelt ehemalige Hundewiese in Gartenparadies

Lesezeit 2 Minuten
Aus den Hochbeeten sprießen auch dieses Jahr schon Keimlinge und Stauden.

Aus den Hochbeeten sprießen auch dieses Jahr schon Keimlinge und Stauden.

Etwas länger als ein Jahr gibt es zwischen Sülzgürtel und Mommsenstraße das Urban-Gardening-Projekt „Sülzer Triangel“. Eine erste Bestandsaufnahme.

Als im November 2022 der Kölner Verein für gute Nachbarschaft Schmitzundkunzt sein geplantes Urban-Gardening-Projekt Sülzer Triangel vorstellte, waren die verfügbaren Plätze schnell vergeben.  75 Mitglieder für über 30 zwei bis vier Quadratmeter große Hochbeete. In Rekordzeit verwandelte sich die ehemalige Hundewiese in ein Gartenparadies, das seitdem fleißig beackert wird. Hürden gab es nur wenige, wie uns Hobbygärtnerin Nina Sonntag berichtet, die von Anfang an dabei ist.

Wurmkisten, Brennessel-Jauche-Fässer und Kompost-Kisten

Seitens der Stadt gab es zu erfüllende Auflagen: Ein Beispiel ist der Abstand zwischen den Beeten, der trotz der Gesamtfläche von 1800 Quadratmetern reguliert, dass es keine weiteren Anbauflächen mehr geben kann. Nur einige wenige Blumenbeete waren noch möglich, über die sich vor allem Insekten freuen dürften. Davon losgelöst konnten im vergangenen Jahr diverse nützliche Zusatzbauten installiert werden, die Gärtner-Herzen höherschlagen lassen: von Wurmkisten über Brennessel-Jauche-Fässer bis hin zu Kompost-Kisten. 

Diese Garten-Utensilien werden freundschaftlich unter den Hobby-Gärtnern geteilt, überdies hinaus hat sich eine Tauschbörse entwickelt, die von Saatgut bis frisch geerntetem Gemüse alles abdeckt. Zumindest dann, wenn noch alles an Ort und Stelle ist: Passanten schienen zu Beginn des Projekts nicht zu wissen, wem das Gemüse in den Hochbeeten gehört, sagt Nina Sonntag: Hier und da wurde mal etwas mitgenommen. „Je begehrter das Erntegut, wie zum Beispiel Tomaten oder Erdbeeren, desto eher ist es anfänglich weggekommen“, erzählt Sonntag.

Schilder sollen vor Gemüse-Diebstahl schützen

Da der Ertrag ohnehin limitiert ist, erhofft man sich dieses Jahr Besserung und will aus diesem Grund Schilder anbringen, um auf die geltenden Regeln hinzuweisen. Klar ist, dass der Garten weiterhin nicht abgeschlossen oder eingezäunt werden soll, denn er soll zum Verweilen einladen und vor allem jüngeren Garten-Interessierten die Möglichkeit geben, etwas über das Thema zu lernen. Seit geraumer Zeit gibt es deshalb auch eine Kooperation mit der benachbarten Theodor-Heuss-Realschule, der eigene Hochbeete zu Lehrzwecken zur Verfügung gestellt wurden. 

Für einen sommerlichen Spaziergang ist die Sülzer Triangel das perfekte Ziel und man darf gespannt sein, was dort in Zukunft blüht und gedeiht. Die Mitglieder freuen sich über Besuch – und wünschen sich gleichzeitig, dass alles an Ort und Stelle bleibt.

KStA abonnieren