Nach schwerem Unfall in Köln-SülzPolitiker fordern Fahrverbot für Lkw in engen Straßen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Flatterband sperrt eine Straßenkreuzung ab, im Hintergrund steht ein dunkler Lkw am Straßenrand.

An der Sülzburgstraße/Ecke Berrenrather Straße ereignete sich ein folgenschwerer Unfall mit einem schweren Lastkraftwagen.

Eine Radfahrerin wird bei einem Unfall mit einem 40-Tonner beinahe getötet. Jetzt fordern Politiker, dass Lkw nicht mehr durch enge Veedelsstraßen fahren. 

Der schwere Unfall an der Kreuzung Sülzburgstraße/ Berrenrather Straße, bei dem eine Radlerin von einem 40-Tonner erfasst, unter der vorderen Achse eingeklemmt und lebensgefährlich verletzt wurde, schreckte die Menschen nicht nur in Sülz auf. Anwohner kritisierten daraufhin den Lkw-Verkehr in den Straßen des Viertels und forderten, diesen besonders in schmaleren Verkehrswegen wie der Sülzburgstraße komplett zu verbieten. 

Die Bezirksvertretung Lindenthal hat sich in der vergangenen Sitzung des Problems angenommen und die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, inwieweit sie den Verkehr von Lastkraftwagen mit einem Gewicht von über 7,5 Tonnen in den kleineren Straßen im Stadtbezirk untersagen, beziehungsweise auf den Anliegerverkehr beschränken kann. Dabei soll insbesondere auch geprüft werden, ob es möglich ist, den Lastwagen-Verkehr von den kleineren Ausfallstraßen, wie beispielsweise der Berrenrather, der Gleueler und der Dürener Straße zu verbannen. In ihrem Beschluss verweist die Bezirkspolitik auch auf das Lkw-Führungskonzept der Stadt Köln, wonach Lastwagen möglichst über die großen Hauptverkehrsachsen, wie die Luxemburger und Aachener Straße geleitet werden sollen.

Lkw nutzten viele kleinere Durchgangsstraßen in Lindenthal

In der Begründung des Beschlusses führt die Politik aus, dass es in den Stadtteilen Lindenthal, Sülz und Klettenberg viele kleinere Straßen gäbe, die von der Universitätsstraße stadtauswärts führen. Sie würden von vielen unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern sehr stark genutzt, genauso auch vom Lieferverkehr. Dort würden zudem am Fahrbahnrand Fahrzeuge parken und den Straßenraum verengen. Diese Straße seien nicht für die Nutzung durch Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen geeignet.

Klaus Reinartz (FDP) betonte, dass es nicht darum gehe, die Lkw aus den Straßen zu verdrängen, die in diese hineinmüssen. „Es geht um den Durchgangsverkehr, der die Luxemburger oder Aachener Straße vermeiden möchte und versucht, diesem auf Schleichwegen auszuweichen.“ Roland Schüler (Grüne) ergänzte, das Ziel des Beschlusses sei vor allem auch, dass die Stadtverwaltung ihr LKW-Führungskonzept ernst nehme und überlege, wie sie darauf hinwirken könne, dass die Lkw-Fahrer es berücksichtigten. „Die Stadt Köln gibt die Daten, welche Straßen vom Lastkraftverkehr genutzt werden sollen, an die Hersteller für Navigationsgeräte weiter“, schilderte Schüler.

Das Problem bestehe aber darin, dass es eine Version für Lkw-Fahrer gäbe und eine kostengünstigere für den allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr. Die meisten Lkw-Fahrer würden lieber auch die günstigere Variante nutzen und daher auf den schmalen Straßen landen. „Wir möchten diesen Beschluss als Appell an die Verwaltung zu sehen“, so Schüler. „Bitte überlegt noch einmal, wie ihr das LKW-Führungskonzept wirklich umsetzen könnt.“

KStA abonnieren