Pause für den LichterglanzDarum bleibt die Sülzer „Weihnachtsstraße“ dunkel

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Bäume und Sträucher sind mit zahllosen Lichterketten geschmückt.

So sah die Hummelsbergstraße im letzten Jahr aus.

Der Advent in Zeiten der Energie-Krise muss mit ein bisschen weniger Beleuchtung auskommen, in diesem Jahr auch in der Kölner „Weihnachtsstraße“. Die kleine Sackgasse in Sülz ist berühmt für ihren opulenten Lichterglanz, für den die Nachbarn seit Jahren sorgen.

 Die Hummelsbergstraße ganz im Nordosten von Sülz hat sich den Ehrentitel „Weihnachtsstraße“ redlich verdient. Denn die Anwohner schmücken seit mehr als 30 Jahren in der Adventszeit die Bäume und Sträucher in ihren Gärten über und über mit Lichterketten. Bis zu 25 000 Lämpchen leuchten dort normalerweise. Doch in diesem Jahr haben die Nachbarn die Festbeleuchtung herunter gedimmt.

Wir haben in diesem Jahr keine Lichterketten an den Bäumen angebracht
Brigitte Priebs, Anwohnerin der Hummelsbergstraße

„Wir haben in diesem Jahr keine Lichterketten an den Bäumen angebracht“, erläutert Brigitte Priebs. Ihr Mann Reinhard Priebs hatte die Schmuck-Aktion vor vielen Jahren gemeinsam mit seinen Nachbarn Herbert Nett und Peter Rose ins Leben gerufen. Damals brachte das Trio an sechs Tannen Lichterketten mit 360 Birnchen an. Über die Jahre wurde daraus eine Aufgabe für bis zu 30 Helfer, die gemeinsam – und mithilfe eines Hubwagens – die mächtigen Tannen in den Vorgärten schmückten.

Köln-Sülz: Keine Lichterketten an den Bäumen

An den Adventssonntagen bauten die Nachbarn in wechselnden Hauseingängen einen Glühweinstand auf. Es wurde um Spenden gebeten, auch um die Kosten für die Beleuchtung wieder einzuspielen. In diesem Jahr ist alles anders. „Nur die Sträucher links und rechts neben den Hauseingängen sind mit Lichtern bestückt“, sagt Brigitte Priebs. Für die Anwohner war es selbstverständlich, dass sie angesichts der durch den Ukrainekrieg angespannten Lage auf dem Energiemarkt auf das stromfressende Lichtermeer verzichten.

Eine Straße mit geparkten Autos und zwei Häuserreihen ist zu sehen, Straßenlaternen erleuchten sie.

In diesem Jahr bleibt die Hummelsbergstraße schmucklos.

Auch werden sie in diesem Jahr keinen Glühwein ausschenken. Normalerweise ist die 125 Meter lange Sackgasse, die nur einen Steinwurf von der Luxemburger Straße entfernt ist, in der Adventszeit eine beliebte Anlaufstelle für Menschen aus dem Viertel – und auch darüber hinaus. Längst ist es kein Geheimtipp mehr, dass dort im Schein der vielen Lichter eine besondere Stimmung herrscht. Jetzt wird es in der Weihnachtsstraße bereits zum zweiten Mal weniger stimmungsvoll sein.

Schon im ersten Pandemiejahr hatten die Anwohner bereits auf die volle Festbeleuchtung in ihrer „Weihnachtsstraße“ verzichtet. Im vergangenen Jahr gingen dann wieder alle Lichter an, jeden Tag pünktlich mit Einbruch der Dunkelheit. Diesen Dezember bleibt Nachbarn und Besuchern nur ein weiteres Mal die Hoffnung, dass im kommenden Jahr wieder alle Lämpchen leuchten werden.

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