Überraschend wurde der Schule von der Stadt mitgeteilt, dass sie das Gebäude in der Lotharstraße nicht mehr nutzen darf.
„Für uns ein Schock“Am Schiller-Gymnasium fallen nach den Sommerferien 14 Klassenräume weg

Am Schiller-Gymnasium wird der Platz knapp, weil der Zweitstandort nicht mehr genutzt werden darf.
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„Für uns als Schule war das ein Schock“, sagt Georg Scheferhoff. Der Schulleiter des Sülzer Schiller-Gymnasiums weiß nämlich derzeit nicht, wie er nach den Sommerferien alle Klassen unterbringen soll. Nur wenige Wochen vor den Sommerferien teilte das Amt für Schulentwicklung der Schule mit, dass sie ihren Zweitstandort in der Lotharstraße ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr nutzen darf.
Als Begründung wurde angegeben, dass die Bauaufsicht eine weitere Nutzung untersagt habe. Damit fehlen nach Angaben von Scheferhoff allein für das kommende Schuljahr 14 Klassenräume. Wenn im Schuljahr darauf der erste G9-Jahrgang ein Jahr länger in der Schule bleibt, sind es sogar 20 Klassenräume, die fehlen.
„Das überrascht uns alle sehr, weil uns das völlig unvorbereitet trifft. Und der Zeitpunkt so kurz vor den Ferien ist eine Katastrophe“, so Scheferhoff. Die Lotharstraße war dem Schiller-Gymnasium 2016 zugewiesen worden, als das Schiller-Gymnasium sich bereit erklärt hatte, als linksrheinische Schwerpunktschule fast 100 Geflüchtete in fünf bis sechs Vorbereitungsklassen aufzunehmen.
Duldung der Nutzung zurückgezogen
Da der Raumbestand am Hauptstandort Nikolausstraße dafür nicht mehr ausreichte, wies die Stadt der Schule die Lotharstraße als Teilstandort zu. Dieser wird seither für den Oberstufenunterricht genutzt. Dafür gab es von Seiten der Stadt bislang eine „Duldung der Nutzung“, da es sich nicht um ein reguläres Schulgebäude handelt. Diese wurde nun zurückgezogen und in eine Nutzungsuntersagung umgewandelt.
Die Schulgemeinschaft sei nun ziemlich ratlos, berichtet Scheferhoff. Ohne die Räume sei ein regulärer Schulbetrieb bei der aktuellen Schülerzahl nicht möglich. Es müsse kurzfristig eine alternative Lösung gefunden werden.
Die Stadt Köln betonte auf Anfrage, dass es sich durchaus um eine geplante Maßnahme handele, da die Zwischennutzung von vorneherein als eine Art Übergangslösung befristet war bis zur Fertigstellung von Erweiterungs-Neubauten an der Nikolausstraße. Zu Beginn des kommenden Schuljahres sollen laut Stadt bereits vorhandene Containeranlagen an der Nikolausstraße und auch am benachbarten Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in der Leybergstraße genutzt werden. Um dann für die Umstellung auf G9 ausreichend Kapazitäten zu haben, prüfe die Stadt derzeit mehrere Optionen – unter anderem die Nutzung anderer Gebäude in der Umgebung oder die Möglichkeit, das Bestandsgebäude zu erweitern.