Mehr Kapazität für ErzieherinnenZwei Kölner Berufskollegs werden erweitert

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Das Gebäude des Berufskollegs in Porz

Das Berufskolleg in Porz bekommt eine Zweigstelle.

Auch die Kölner Berufskollegs platzen aus allen Nähten. Um Abhilfe zu schaffen sollen zwei von ihnen Zweigstellen bekommen.

Um das Berufskolleg Ehrenfeld um eine Zweigstelle zu erweitern, geht die Stadt neue Wege: Sie sucht einen Investor, der das Grundstück gleich mitbringt, darauf baut und der Stadt dann das neue Schulgebäude langfristig vermietet. In diesem Fall sucht die Stadt im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens einen Investor, der ein Grundstück mitbringt, das in Ehrenfeld oder Braunsfeld liegen. Dieses muss für den Bau einer Zweigstelle des Berufskollegs und für den Bau einer Dreifachsporthalle geeignet sein.

Das Berufskolleg Ehrenfeld ist in Köln eine der wichtigsten Ausbildungsstätten für Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung. Das Berufskolleg in der Weinsbergstraße ist allerdings an seine räumliche Kapazitätsgrenze angelangt. Weitere dort ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher werden allerdings dringend benötigt, um den Bedarf an neuen Kitaplätzen sowie den Ausbau des offenen Ganztags auch durch ausreichend Personal abzusichern.

Modulbau in Deutz erweitert Berufskolleg

Die Stadt geht davon aus, dass bis zum Jahr 2025 bis zu 1400 Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Daher ist eine Erweiterung des Berufskollegs dringend geboten. Die dazu gehörige Sporthalle soll auch für den Vereinssport uneingeschränkt nutzbar sein. Die Stadt verspricht sich von dem Investorenverfahren, dass der Bau deutlich schneller fertiggestellt werden kann.

Auch das Berufskolleg Porz soll erweitert werden. An der Eitorfer Straße in Deutz soll ein Modulbau erstellt werden, der als Nebenstelle des Porzer Berufskollegs fungieren soll. Die Kosten werden nach Angaben der Verwaltung rund 16,5 Millionen Euro betragen. Hinzu kommen Einrichtungskosten in Höhe von voraussichtlich 800.000 Euro.

Eigentlich war der mit längerem Vorlauf bereits bestellte und produzierte Modulbau für das Montessori-Gymnasium in Bickendorf gedacht und sollte dort auf dem hinteren Schulhof errichtet werden. Er sollte dort Containeranlagen ersetzen und 24 zusätzliche Klassenräume schaffen, um einen Teil der Schule während der Sanierung des Montessori-Gymnasiums auslagern zu können. In der Zwischenzeit hatte allerdings die Untersuchung der Bausubstanz ergeben, dass eine Generalsanierung auch gegebenenfalls mit einem Teilabbruch des Bestandsgebäudes einhergehen wird und Ersatz- und Erweiterungsbauten geschaffen werden müssen.

Umplanung verursacht Zusatzkosten von 2,6 Millionen Euro

Damit stand fest, dass die ursprünglich geplante traktweise Auslagerung der Schule während der Baumaßnahme nicht möglich sein wird. Gleichzeitig reichten die im Modulbau vorgesehenen Räume für eine Auslagerung der gesamten Schule nicht aus. Daher wurde trotz abgeschlossener Planung und bereits vorliegender Baugenehmigung für den Modulbau umgeplant und entschieden, dass dieser nicht in Bickendorf aufgebaut wird. Statt einer Vernichtung oder Stornierung des bereits fertig produzierten Modulbaus beschloss man, diesen zwischenzulagern und nun zu nutzen, um die Raumnot des Berufskollegs Porz abzumildern. Die Kosten für die Umplanung waren allerdings nicht unerheblich: Einlagerungskosten, Zusatzkosten für Umplanungen und erneute Bauantragsplanung verursachten Zusatzkosten von etwa 2,6 Millionen Euro.

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