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StadtentwicklungArchitekt entwirft ein neues Quartier in Köln Mülheim

Lesezeit 3 Minuten

Die alten Werkshallen an der Grünstraße sind Teil des ehemaligen Deutz-Werks in Mülheim.

Mülheim – Auf dem Gelände der Deutz-Werke nordöstlich der Deutz-Mülheimer Straße sollen zwei Schulen, zwei Kindertagesstätten sowie 1000 bis 1300 Wohnungen, ein Parkhaus, Einzelhandel und Gewerbe entstehen. Die Bezirksvertretung Mülheim hat bei ihrer jüngsten Sitzung den Weg für die Aufstellung eines weiteren Bebauungsplans für den Mülheimer Süden einstimmig freigegeben. Ebenfalls beschlossen hat die Bezirksvertretung die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, ein Termin soll Januar 2016 gefunden werden.

Bei dem Gelände in Mülheim handelt es sich um eine rund 21 Hektar große Fläche, die sich vom Grünzug Charlier im Süden und entlang der Deutz-Mülheimer Straße auf der Ostseite bis zur Danzierstraße erstreckt. Im Südosten ist die Fläche durch die ICE-Trasse begrenzt und führt bis zum Bergischen Ring. Im Norden reicht sie bis zur Wohnsiedlung an der Horststraße.

Größter Grundstückseigentümer ist mit 16 Hektar die Deutz-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH, in deren Auftrag die Deutz AG im Oktober den Antrag auf Einleitung eines Bebauungsplans gestellt hat. Weitere Grundstückseigentümer sind das Hotel New Yorker, die Hamacher Grundstücks GbR und die beeline GmbH. Sie alle sollen in den Planungsprozess einbezogen werden.

Das Entwicklungsgebiet im Mülheimer Süden umfasst etwa 60 Hektar und erstreckt sich entlang der Deutz-Mülheimer Straße von Höhe der Zoobrücke bis zur Einmündung Danzierstraße. Es handelt sich um ehemalige Areale der Deutz-AG und der Farbenfabrik Lindgens. Für die Teilstücke Lindgens-Areal und das „Euroforum Nord“ bestehen bereits Bebauungspläne, ein weiterer für die „Alte Gießerei“ benannte Teilfläche muss noch entwickelt werden. (aef)

Ein erstes Konzept existiert bereits

Ein von der Deutz AG beauftragter Architekt hat bereits ein Konzept für die Nutzungen entwickelt. Demnach sollen Gewerbe und Einzelhandel im Südzipfel des Grundstücksdreiecks angesiedelt werden, entlang der ICE-Strecke sind ein Parkhaus und Gewerbe vorgesehen. Für die Bewohner des Quartiers sollen Tiefgaragen entstehen, zusätzliche Besucherparkplätze soll es im Straßenraum geben.

Die Wohnungen sind entlang eines etwa 40 Meter breiten Grünzugs geplant, der sich im Norden quer durch das Gelände erstreckt und die Deutz-Mülheimer Straße von der Höhe des Lindgens-Geländes an mit dem Bergischen Ring verbindet.

Ein Erweiterungsbau der Grundschule Horststraße ist ebenfalls geplant. Dem Entwurf zufolge könnte eine weiterführende Schule südlich des Auenwegs entstehen. Der Auenweg selbst wird bis zum Bergischen Ring verlängert und dient als Hauptverkehrsverbindung zu dem neuen Quartier. Denkmalgeschützte Industriebauten bleiben erhalten, darin ist gewerbliche Nutzung vorgesehen.

Die Planung enthält darüber hinaus den Vorschlag, dass die weiterführende Schule teilweise ehemalige Industriegebäude nutzt. Das stieß bei Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs auf Widerspruch: „Ich habe große Bedenken, dass das funktioniert.“ Eine moderne Schule stelle hohe Ansprüche, und er bezweifle, dass ein Denkmal die baulichen Voraussetzungen erfüllt. SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Lünenbach schlug vor: „Ich möchte lieber einen Neubau für die Schule. Denkmäler sollten wir anderweitig nutzen.“

Alice Wegmann vom Stadtplanungsamt informierte das Gremium darüber, welche Anforderungen für den Bau einer Schule das Amt für Schulentwicklung ihrer Behörde mitgeteilt habe: „Der Standort muss unbebaut, unbelastet und ruhig sein.“ Fuchs sah sich bestätigt: „Dann kommt ein Denkmal wohl nicht infrage.“