Annett Louisan kommt nach Köln„Man kann nie mehr dahin zurück, wo man mal war – aber das will ich auch nicht“

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Annett Louisan sitzt in einem Cabrio.

Im November spielt Annett Louisanim Kölner Palladium.

Im November spielt Annett Louisan in Köln. Im Gespräch erzählt die Sängerin, was für sie persönlich ihr größter Erfolg war.

Annett Louisan steckt noch in den letzten Vorbereitungen für ihre Tour, die Ende Oktober startet. Am 16. November steht sie dabei auch in Köln im Palladium auf der Bühne. „So eine Tour ist immer auch kräfteraubend“, sagt sie. „Deswegen mache ich mich vorher noch fit.“ Auf dem Trainingsplan stünden daher EMS-Training, viele Spaziergänge, ein bisschen Yoga und gesunde Ernährung.

„Und ich passe gut auf meine Stimme auf“, so die Sängerin. Die ist schließlich das wichtigste Kapital der Chansonsängerin, die 2004 mit ihrem Debütalbum „Bohéme“ und der Singleauskopplung „Das Spiel“ den Durchbruch feierte. 515.000 Mal verkaufte sich die Platte, insgesamt verkaufte Annett Louisan 1,5 Millionen Tonträger. Für die Sängerin ist allerdings nicht unbedingt das Album selbst ihr größter Erfolg, sondern die Zeit danach: „Mein größter Erfolg für mich persönlich ist, dass ich mich nicht von dem Erfolg von Bohéme aus der Ruhe habe bringen lassen“, sagt sie.

Ich habe die Freiheit, nicht mit dem Strom schwimmen zu müssen.
Annett Louisan

Sie habe sich nicht dazu verleiten lassen, Richtung Pop, Mainstream und Kommerz zu driften, sondern sich weiter dem Chanson gewidmet. „Ich glaube, das war sehr klug“, sagt die 46-Jährige. „Es macht mich unabhängig. Ich habe die Freiheit, nicht mit dem Strom schwimmen zu müssen.“ Und so finden sich auch auf ihrem zehnten und aktuellen Album „Baby Blue“ zwölf Chansons – übers Vergessen, über Männer, über Liebe, übers Älterwerden, wie etwa im ersten Track „Mittlere Jahre“. „Wo ist die Aufregung geblieben?“, fragt Louisan dort.

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Wird es der Sängerin etwa langweilig? „In dem Song geht es um die ersten Male, die im Alter immer weniger werden“, sagt sie, „und die melancholischen Momente, die jeder hat, der älter wird. Man kann nie mehr dahin zurück, wo man mal war. Aber das will ich auch nicht. Ich will dahin, wo ich noch nie war.“ Langeweile könne sie nur schwer aushalten. „Ich bin tendenziell sehr ungeduldig. Aber Langeweile ist auch sehr wichtig.“ Schließlich entstünden so auch Ideen. Bei ihren Konzerten will Annett Louisan Langeweile aber unbedingt vermeiden: „Ich möchte zu meinem Publikum ganz viele verschiedene Stimmungen transportieren, ich möchte ein Wechselbad aus Traurigkeit und Heiterkeit. Die Königsdisziplin ist es, wenn das in einem Song gelingt.“

Annett Louisan spielt Konzert in Köln: Karten noch verfügbar

Eintönigkeit ist ihr ein Graus: „Immer nur eine Sache reizt mich überhaupt nicht“, sagt die Hamburgerin. Zu Köln verbindet sie übrigens eine gute Freundin, die einst in Köln lebte: „Da habe ich die rheinische Frohnatur ständig vor der Nase“, sagt Louisan und schmunzelt. „Köln ist tatsächlich auch eine dieser Städte, in denen ich mir vorstellen könnte zu leben.“ Für das Konzert im Palladium am 16. November gibt es noch Tickets. Das Konzert ist bestuhlt, Karten kosten zwischen 51,90 Euro und 74,90 Euro und sind bei Online-Ticketportalen und bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

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