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Zahlreiche Kinder betroffenGeplante Schließung – Überraschende Wende für Mülheimer Kita-Kinder

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Eltern und Kinder der Kölner Kita Züricher Weg in Mülheim protestierten gegen die geplante Schließung mit Plakaten.

Eltern und Kinder der Kita in der Bruder-Klaus-Siedlung protestierten gegen die geplante Schließung.

Die Einrichtung in der Bruder-Klaus-Siedlung sollte schließen. Nun gibt es eine neue Entwicklung im Kita-Drama.

Die Eltern waren schockiert, als sie im November 2022 darüber informiert wurden, dass die Kita ihrer Kinder im kommenden Sommer schließen solle. Für die Einrichtung in der Bruder-Klaus-Siedlung in Mülheim gebe es „keine Zukunft mehr“, hatte Köln-Kitas, Träger der Einrichtung, damals mitgeteilt. 40 Plätze sollten wegfallen. Nun gibt es aber offenbar doch eine Rettung.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, wird die Arbeiterwohlfahrt (Awo) die Trägerschaft zum 1. August übernehmen. „Uns hat die Einrichtung wahnsinnig gut gefallen. Sie hat ein sehr schönes Außengelände. Die Innenräume werden wir renovieren und dann die Betreuung der Kinder dort weiter fortführen“, sagt Silvia Empacher, Awo-Fachbereichsleiterin Kinder und Familie.

Kölner Kita: Pläne für einen Neubau waren gescheitert

Köln-Kitas hatte die Entscheidung, die Einrichtung aufzugeben, damit begründet, dass Pläne für einen Neubau des Gebäudes in der Bruder-Klaus-Siedlung in Mülheim gescheitert seien. Verhandlungen zwischen Investoren und der katholischen Kirche, der das Grundstück und das Gebäude gehören, hätten zu keinem Ergebnis geführt.

Köln-Kitas hatte 2008 den Betrieb von der katholischen Kirchengemeinde St. Hubertus und Mariä Geburt übernommen, den die Kirche im Rahmen eines Sparkonzepts des Erzbistums abgegeben hatte. 

Wir sind so froh, dass unsere Tochter weiter in ihrer gewohnten Kita bleiben kann. Die Einrichtung ist wunderbar.
Anna Müller, Mutter eines Kita-Kindes

Die Eltern sind nun erleichtert, dass die Zukunft der Kita gesichert ist. „Wir sind so froh, dass unsere Tochter weiter in ihrer gewohnten Kita bleiben kann. Es ist eine so wunderbare Einrichtung“, sagt Anna Müller. Gemeinsam mit anderen Eltern hatte sie gegen die geplante Schließung protestiert und sich sehr für den Erhalt eingesetzt. „Die Eltern der Kita sind wahnsinnig engagiert, das ist wirklich bemerkenswert“, sagt Silvia Empacher. „Sie rühren die Werbetrommel, damit sich genügend Personal findet, um möglichst viele Kinder zu betreuen.“

Die Awo garantiert jedem bisher dort betreuten Kind, bleiben zu können. „Es hängt nun von der Anzahl der Fachkräfte ab, ob wir auch eine zweite Gruppe anbieten können“, sagt Empacher. „Der Bedarf ist riesig. Ich habe schon eine Warteliste von Kindern, die aufgenommen werden sollen.“ Aus der Initiative der Elternschaft hätten sich bereits zwei Fachkräfte bei ihr gemeldet, die sich für eine Stelle in der Einrichtung interessieren. „Das ist in diesen Zeiten des Fachkräftemangels schon ungewöhnlich.“

Bis zu den Sommerferien werden die Kinder wie bisher von den Köln-Kitas-Mitarbeitenden betreut. In der dreiwöchigen Schließzeit räumt Köln-Kitas das Gebäude, anschließend werden die Räume renoviert und eingerichtet. Ab dem 1. August startet dann die Betreuung der Kinder durch die Awo.

Die Awo übernahm auch die Betreuung der Kinder, die ohne Betreuungsplatz dastanden, nachdem die evangelische Kirchengemeinde in Zollstock ihre Kita aus finanziellen Gründen geschlossen hatte: Die eine Hälfte der 40 Kinder wechselte in Einrichtungen verschiedener Träger in der Umgebung, die andere Hälfte besucht nun eine Awo-Einrichtung in Zollstock.

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