Beschädigter Anleger„Müllemer Böötche“ fährt nicht – Kölner Bürgermeister macht Druck

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Müllemer Böötche

Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs am Mülheimer Anleger

  • Der Anleger in Mülheim wurde in den vergangenen Jahren mehrfach angefahren und beschädigt.
  • Viele Bürger haben sich schon beim Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs beschwert.
  • Dennoch geschieht nichts, die Reparatur des Anlegers ist kompliziert.

Köln – Mal eben von Mülheim in die Innenstadt schippern wird wohl in nächster Zukunft nicht möglich sein. Seit der Anleger am Kohlplatz stark beschädigt und zur Reparatur gebracht wurde, legt das „Müllemer Böötche“ nicht mehr an. Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs kann nicht verstehen, warum die Betreiber den Landesteg nicht schnell instandsetzen lassen und wieder in Betrieb nehmen.

Der Anleger wurde in den vergangenen Jahren bereits mehrmals angefahren und beschädigt. Darum legte der Betreiber, eine Tochtergesellschaft der Köln-Düsseldorfer (KD), ihn vorerst nicht mehr aus. Da später immer wieder Tanker oder Hotelschiffe am Kohlplatz fest machten, nahm auch noch die Verankerung für die Landebrücke an der Kaimauer Schaden.

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„Viele Mülheimer haben sich schon bei mir darüber beschwert“, sagt Bezirksbürgermeister Fuchs. Die Fahrt auf der „Willi Ostermann“ war sehr beliebt – unter anderem bei jenen, die ohne Eile gern mal mit dem Schiff zum Einkaufen in die Stadt fahren wollen. Doch jetzt, nach dem Ende des Corona-Lockdowns, fahre zwar das Boot wieder, doch drehe es entweder schon an der Mülheimer Brücke ohne anzulegen um oder fahre am Kohlplatz vorbei. Fuchs: „Für uns Mülheimer ist das sehr schmerzlich.“

KD und Stadt Köln sind sich uneinig

Für die Reparatur kommt letztlich die KD auf. „Das ist nicht so einfach“, sagt Pressesprecherin Nicole Becker. Gerade für die Verankerung würden neue Richtlinien gelten, deren Einhaltung die Reparatur erheblich verteuere: „Wir haben noch keine genauen Zahlen, rechnen aber mit einem Betrag im Bereich von einer Viertelmillion Euro.“ Das sei angesichts des massiven Umsatzeinbruchs als Folge der Corona-Beschränkungen kaum leistbar.

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Das sieht die Stadt anders. Für eine Ausführung der Arbeiten ist hier das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau zuständig. Die Schäden seien einer Analyse zufolge deutlich größer als erwartet. Sie seien so gravierend, dass das Wasser- und Schifffahrtsamt die Anlegegenehmigung vorläufig habe entziehen müssen. Davon ist auch das „Müllemer Böötche“ betroffen. Die KD als Eigentümerin des Anlegers habe ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt. Bisher lägen der Stadt noch keine abschließenden Unterlagen vor, sodass zu Terminen und Kosten noch keine Angaben gemacht werden können. Doch, so betont Stadt-Pressesprecher Robert Baumanns: „Es handelt sich um einen Versicherungsfall, so dass die Kosten weitgehend gedeckt sein dürften.“ Allerdings erfordere die Erneuerung der Anlagen eine gründliche Planung. Im Zuge der Maßnahme müssten auch die der Stadt gehörenden landseitigen Festmacher erneuert werden. Die Stadt als Eigentümer der Kaimauer und die KD als Eigentümerin der schwimmenden Anlagen und des Stegs würden hierzu kurzfristig Gespräche führen.

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